Langenfeld Grüne: Clauser muss sich entscheiden

Düsseldorf · Irritiert reagieren die Langenfelder Grünen auf Äußerungen des CDU-Landtagsabgeordneten Hans-Dieter Clauser zu einem möglichen schwarz-grünen Bündnis auf Landesebene. Im RP-Gespräch hatte Clauser die offenkundigen Differenzen zwischen beiden Parteien herausgestellt. Als Beispiel für kaum überbrückbare Gegensätze hatte er neben einem möglichen Pakt mit der "Linken" und der Einheitsschule auch den Straßenbau (B 229) sowie die Industriepolitik inklusive CO-Pipeline genannt. Für Grünen-Chef Helmut Konrad im an Konturen gewinnenden Landtagswahlkampf eine Steilvorlage. "Wenn in Clausers Argumentation die Ablehnung der Pipeline als Beispiel für die Industriefeindlichkeit der Grünen herhalten muss, dann steht Hans-Dieter Clauser wohl auf der Seite der Pipelinefreunde." Gegenüber der Wählerschaft im Kreis stelle er sich doch stets als Pipelinegegner dar. Womit er wiederum eher auf Linie der Grünen läge. "Wie sollen sich die Wähler einen Reim darauf machen? Hat Herr Clauser hier einfach einmal seine wahre Meinung zum Besten gegeben? Um die Wählerstimmen der Pipelinegegner zu kassieren, macht er auf Gegner. Das schadet dem Vorhaben letztlich auch nicht, weil er sowieso weiß, dass seine CDU-Kollegen das Ding im Landtag durchbringen werden und sein leiser Protest nichts ausrichten kann", fordert Konrad den christdemokratischen Landtagsabgeordneten, der im Mai wieder antritt, offensiv heraus.

Clauser blieb gestern ob der politischen Spitzen gelassen. "Ich gehöre zu den CO-Pipeline-Gegnern der ersten Stunde und bin, wie jeder weiß, entschieden gegen diese Leitung." Mit seiner Bemerkung habe er lediglich darauf hinweisen wollen, wo es bei eventuellen schwarz-grünen Koalitionsverhandlungen "auf Landesebene" harsche Knackpunkte geben könnte.

(RP)
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