Langenfeld/Monheim Glückspilze arbeiten gern in Zimmer 13

Langenfeld/Monheim · "Jetzt schlägt's 13" heißt das durchgehende Thema der ersten Ausgabe der RP des Jahres 2013. Den Anfang macht eine Umfrage zur "13" im öffentlichen Raum.

 Angelika Kraus bewohnt das Büro mit der Raumzahl 13 im Langenfelder Rathaus. Für sie ist die "13" eine Glückszahl.

Angelika Kraus bewohnt das Büro mit der Raumzahl 13 im Langenfelder Rathaus. Für sie ist die "13" eine Glückszahl.

Foto: Ralph Matzerath

"Jetzt schlägt's 13" heißt das durchgehende Thema der ersten Ausgabe der RP des Jahres 2013. Den Anfang macht eine Umfrage zur "13" im öffentlichen Raum.

Auf der Urlaubsfahrt abends endlich ein Hotel gefunden, nur noch ein Zimmer frei, aber das hat die Nummer "13". Was tun, wenn Sie oder Ihre bessere Hälfte abergläubisch sind?

Eine nur theoretische Frage; denn "diese Situation sollte nie eintreten", sagt Frank Lohmann, Inhaber des Romantik-Hotels Gravenberg in Wiescheid. Um diese denkbare Peinlichkeit zu vermeiden, findet der Gast in keinem deutschen Hotel ein Zimmer mit der "13", jedenfalls keinen Raum für Gäste. "Die 13 könnte Unglück bringen, deshalb gibt es auch in Flugzeugen keine Reihe 13 oder keinen Sitzplatz mit der ominösen Zahl", gibt Nicola Jauß, Hotelfachfrau im Monheimer Hotel am Wald, ihr Wissen aus der Fachklasse in der Berufsschule weiter. Unkritisch sind die Räume in den oberen Geschossen, "natürlich haben wir Zimmer 113 oder 213" sagt Nicola Jauß.

Der Langenfelder Hotelier Karl-Heinrich Schnepf schätzt den 13. als Privatmann ausdrücklich "an einem Freitag, den 13. habe ich geheiratet", aber auch in seinem Hotel "Am Volksgarten" folgt den Zimmern 1 bis 12 die Raumnummern 14 bis 18, "habe ich so von den Vorbesitzern übernommen". Frank Lohmann spielt ein wenig mit dem möglichen Unbehagen um die Ziffer. Es gibt zum Erstaunen seiner Gäste doch ein Zimmer 13 im Romantikhotel, nämlich den Raum der Hausmädchen. "Die Gäste lächeln, staunen, aber darin schlafen will keiner", weiß Lohmann.

Angelika Kraus, bei der Langenfelder Volkshochschule für das Rechnungswesen zuständig, begibt sich täglich ohne Unbehagen in einen Raum mit der Nr. 13, ihr Büro im Erdgeschoss des Rathauses am Konrad-Adenauer-Platz 1. "Die 13 hat für mich keine Bedeutung, ich sehe sie eher als Glückszahl", auch in einem Hotelzimmer mit der 13 würde sie sich nicht fürchten, "ich denke immer positiv".

Im Krankenhaus können sich die Patienten selten ihr Zimmer aussuchen, aber im Martinus-Krankenhaus in Richrath besteht nicht das Risiko, in Zimmer 13 auf eine Operation warten zu müssen. Das Erdgeschoss beherbergt die Verwaltung; Sybille Vährnke die stellvertretende Pflegedienstleiterin hat kein Problem mit ihrem Raum 13, "schließlich ist das für viele sogar eine Glückszahl". In den oberen Etagen des Hospitals wird die 13 nicht ausgelassen, aber sie heißt dann 113 oder 213.

Im Monheimer Rathaus findet der Besucher im Erdgeschoss in Zimmer 13 die Druckerei. "Die Verwaltung beziffert ihre Räume nur nach sachlichen Gesichtspunkten", erklärt Michael Hohmeier, der städtische Pressesprecher. Er weiß, dass die Verwaltung für (fast) alles zuständig zu sein scheint, "aber das ist für uns wirklich kein Thema". Kollegen, die mit Zimmernummern ein Problem haben, sind ihm auch noch nicht begegnet, erst recht nicht Frau Bienek, die in der Druckerei arbeitet.

(mmo)
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