RP-Serie Ankommen Glückliche Hündin Ette hat wieder ein Zuhause

Langenfeld · Seit dem ersten Advent genießt die sanftmütige Ette, eine dreibeinige Hündin, das Glück eines liebevollen Heims bei Alexandra Gockel und Johannes Spengler. Sie kommt aus dem Tierheim in Hilden, das auch für Langenfeld und Monheim zuständig ist.

 Johannes Spengler und Alexandra Gockel mit ihrem dreibeinigen Hund Ette, den sie aus dem Tierheim zu sich holten.

Johannes Spengler und Alexandra Gockel mit ihrem dreibeinigen Hund Ette, den sie aus dem Tierheim zu sich holten.

Foto: Matzerath

Das Schönste an Ette sind ihre großen dunklen Augen. Im warmen Licht der Adventskerzen strahlen sie Gelassenheit und Gutmütigkeit aus. Dass Ette eine Handicap-Hündin ist, sieht man nicht sofort. Aber dass sie sich ideal zur Kameradin und Seelentrösterin eignet - das ja. Vor zwei Wochen ist Ette mit den drei Beinen in ihr neues Heim nach Erkrath gezogen. Schon vertraut ist sie mit ihren Menschen, Alexandra Gockel und Johannes Spengler, vertraut mit der Wohnung, vertraut mit den ersten Nachbarn und den nahen Feldern bei täglichen Spaziergängen.

Fröhlich und freundlich begegnet sie Menschen und Artgenossen. Ette ist eine stattliche Erscheinung, 65 Zentimeter hoch, rotgoldenes Fell — ein hübscher Mix. Ein wenig Schäferhund, ein wenig Ridgeback, wegen des typischen Haarkamms auf dem Rücken. Und ganz sicher war da noch bei dieser so anschmiegsamen und verschmusten Hundedame eine sanftmütige Rasse beteiligt.

Wenn jemand die Wohnung betritt, mustert Ette ihn mit zutraulichen und neugierigen Blicken. Legt den Kopf schief und beschnuppert erwartungsvoll gut duftende Manteltaschen. "Ja, Leckerchen sind das Größte für Ette, Mahlzeiten weniger", meint Johannes Spengler schmunzelnd. Das sei auch gut so, weil man auf Ettes Gewicht aufpassen müsse, um Gelenke und Hüfte nicht zu belasten. Nach dem leckeren Kaninchen-Snack kuschelt sich Ette zufrieden wieder ins Körbchen. Drei Körbe nennt sie ihr Eigen, zwei im Wohnzimmer, einer im Schlafzimmer, ganz nah bei ihrem Rudel.

"Sie hat auch keine Probleme in ihren Korb zu steigen oder Stufen zu klettern", erzählt Alexandra Gockel. Ette meistert offensichtlich ihr Hundeleben auf drei Beinen perfekt. Vielleicht auch deshalb, weil sie in ihrem neuen Heim so viel Liebe und Zuneigung erfährt. "Sie ist für uns ein idealer Familienzuwachs", freut sich das Frauchen. 2007 sei ihr letzter Hund gestorben. "Danach trauerten wir lange", erzählt sie. "Ette war eigentlich nicht geplant." Ein Zufall spielte mit, als Alexandra Gockel die Hündin im Hildener Tierheim sieht und wiedererkennt. "Monate zuvor hatte ich Ette nahe unserem Reiterhof mit einem jungen Mann zusammen gesehen."

Alexandra Gockel und ihr Lebensgefährte besuchen regelmäßig die Hündin im Tierheim. Man beschnuppert sich gegenseitig auf Spaziergängen. Und nach und nach setzt sich der Gedanke fest: Das ist unser Hund! "Im Gegensatz zu heute lief sie damals nicht so gut", erinnert sich das Frauchen, Und Johannes Spengler lacht: "Die saust uns hier manchmal richtig davon." Natürlich brauche sie öfter Pausen. Man vermutet, dass die Bein-Amputation die Folge eines Autounfalls sei. Vermutlich hatte sie damals ein Frauchen. Als das starb, übernahm der Sohn die behinderte Hündin und fühlte sich wohl überfordert. Deshalb landete die zehnjährige Ette im Hildener Tierheim.

Dass Ette so einen fitten Eindruck macht, liegt auch an der Fürsorge ihrer neuen Menschen. Die Physiotherapeutin des Tierheims hat ihnen gezeigt, wie sie Ette helfen können. Das ist nun Herrchens Aufgabe. Täglich, im Schmusen eingebettet, streichelt und massiert er die Hündin, dehnt und lockert ihre Muskulatur und entspannt sie so. "Tiere haben bei uns immer eine große Rolle gespielt", berichtet Alexandra Gockel. Im Reiterhof im Neandertal stehe noch ihr altes Pferd, das sie jeden Tag versorge. "Jetzt gehe ich mit Ette hin. Zuerst reagierte sie ängstlich. Aber langsam gewöhnt sie sich an die Pferde."

(RP)
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