Langenfeld Glasperlenkünstlerin lädt auf ihren Hof

Langenfeld · Zum zwölften Mal richtete Karin Höflich ihren stets beliebten Reusrather Kunsthandwerksmarkt aus.

 Gastgeberin Karin Höflich präsentierte Bestecke mit selbst hergestellten Glasgriffen.

Gastgeberin Karin Höflich präsentierte Bestecke mit selbst hergestellten Glasgriffen.

Foto: MATZERATH

Die Besucher hat Karin Höflich noch nie gezählt. Muss sie auch nicht. Denn der jährliche Kunsthandwerksmarkt in ihrem weitläufigen Garten in Reusrath ist immer voll. Und das seit zwölf Jahren. Seit dieser Zeit lädt die Glasperlen-Künstlerin an zwei Tagen im Frühling zu einem Märktchen der besonderen Art ein. Zu marokkanischem Minztee, selbst gebackenem Kuchen und Würstchen vom Grill präsentierte am Wochenende ein gutes Dutzend Kunsthandwerker seine Arbeiten: wunderschön gedrechselte Holzschalen und Teller, Keramik für drinnen und draußen, Schmuck aus Leverkusen nach japanischer Schmiedetradition, Windlichter aus Beton, Gartenobjekte aus Treibholz und nicht zuletzt Bestecke mit Glasperlengriffen, die die Gastgeberin selbst fertigt.

Die Aussteller kommen gerne zu ihr. Darunter sind viele Wiederholungstäter, die die familiäre Atmosphäre im wildromantischen Garten an der Alten Schulstraße schätzen. "Ich bemühe mich, jedes Jahr ein paar neue Angebote dazu zu nehmen. Damit es nicht langweilig wird", sagt Höflich. Diesmal sind es Uta Hoemann-Dewenter, die bezaubernde ländliche Floristik zeigt, Ulrike Schmitt mit ihren kleinen Betonobjekten und Papierkunst, die unter dem Namen "Gut abgeschnitten" zu sehen ist. Die Auswahl trifft Karin Höflich selbst. "Es soll immer Kunst oder ein besonderes Handwerk sein, das die Produzenten selbst präsentieren", sagt sie. So wie Iris Thomalla-Malalla, über deren Stand ein angenehm blumiger Duft liegt. Sie stellt Seifen selber her. Die zart lila, rosa und gelben Blöcke enthalten etwa Lavendel-Salbei oder Thymian-Rosmarin. Schnuppern ist erlaubt. Alles wird in ihrer Werkstatt in Burscheid fabriziert.

Viele schöne Dinge sind aus recycelten Materialien: Taschen, Schürzen und Stoffhühner beispielsweise. Oder der ungewöhnliche Schmuck, den Edith Schilling, die Mutter der Gastgeberin, aus kleinen Fundstücken vom Trödel herstellt: ein Ring mit einem Dominostein aus Bein, Broschen mit Bernsteinfunden, Pillendöschen als dicke Ringe. Das nächste Mal steht noch ein Schmied auf der Wunschliste.

Für Karin Höflich, die außer in ihrer Glasperlenwerkstatt noch 18 Stunden in der Woche im Pflegedienst arbeitet, bedeutet der Kunsthandwerkermarkt immer viel Arbeit im Vorfeld, bei der die ganze Familie hilft, sogar die Nichten aus Stuttgart, die für einen guten Zweck Kuchen, Würstchen und Leberkäse verkaufen. Diesmal ist der Erlös für Kletter-Kurse mit Behinderten in Köln bestimmt. Und die marokkanischen Freunde der Familie verkaufen Tee und Gebäck gegen Spenden, die an eine Schule im Atlasgebirge gehen. Büsche schneiden, Rasen mähen, Haus und Hof aufräumen, Flyer verteilen und das Rahmenprogramm organisieren, das macht Höflich mit Unterstützung ihres Mannes jedes Jahr selbst. Diesmal überraschten eine Samba-Trommelgruppe, Maskenspieler sowie eine Irish-Folk-Gruppe die Besucher.

"Ich bin schon zum dritten Mal hier und komme mit Sicherheit wieder", sagt Carla Huxholl. "Ein großer Pluspunkt ist es auch, dass man keinen Eintritt bezahlen muss."

(RP)
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