Langenfeld/Monheim Gewerkschaft: Altersarmut ist auf dem Vormarsch

Langenfeld/Monheim · Die Zahl der Menschen, die im Kreis Mettmann neben ihrer Rente auf Grundsicherung angewiesen sind, ist in den vergangenen zehn Jahren laut Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) um 51 Prozent gestiegen. 5736 Bezieher von "Alters-Hartz-IV" zählte der Kreis zuletzt. Die NGG Düsseldorf-Wuppertal bezieht sich hierbei auf Angaben des Statistischen Landesamts. NGG-Geschäftsführer Torsten Gebehart nennt die Zahlen einen "Weckruf" und fordert einen Kurswechsel in der Rentenpolitik.

"Zwar ist die Rentenkasse so gut gefüllt wie lange nicht, aber Geringverdiener profitieren kaum von der nächsten Erhöhung", kritisiert Gebehart. Gerade Frauen und Alleinerziehenden bleibe trotz vieler Arbeitsjahre der Gang zum Sozialamt häufig nicht erspart. Verschärfen dürfte sich die Lage in den nächsten zwei Jahrzehnten: Nach einer aktuellen Studie der Bertelsmann-Stiftung wird das Armutsrisiko besonders für die geburtenstarken Jahrgänge der 1950er- und 1960er-Jahre ansteigen - von aktuell 15 auf 20 Prozent im Jahr 2036. Als armutsgefährdet gilt ein Rentner, dessen Netto-Einkommen unter 958 Euro monatlich liegt. Die NGG Düsseldorf-Wuppertal plädiert für eine Stärkung der gesetzlichen Rentenversicherung. "Das Rentenniveau - also der Anteil der späteren Rente am Netto-Verdienst - muss unbedingt stabilisiert werden. Im Moment sind es 48 Prozent - langfristig sollten wir eher auf 50 Prozent kommen", sagt Gebehart.

(gut)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort