500 Gäste in der Stadthalle Future City Langenfeld erhält Bundeshilfe

Langenfeld · Bürgermeister Schneider kündigt beim Neujahrsempfang weitere Digitalisierungsschritte an – auch für die Schulen.

 Stefanie Montalbano (l.) und Susanne Hauke freuen sich über den Umweltschutzpreis, der ihren Kindergärten verliehen wurde.

Stefanie Montalbano (l.) und Susanne Hauke freuen sich über den Umweltschutzpreis, der ihren Kindergärten verliehen wurde.

Foto: Matzerath, Ralph (rm-)

   Langenfelds Konzept, Online- und stationären Handel zu verknüpfen, um die Kaufkraft in den heimischen Läden zu halten, bekommt Unterstützung durch den Bund: Zusammen mit Kaiserslautern wird die „Future City“-Stadt das „Kompetenzzentrum Einzelhandel“ bilden. Mit dieser Neuigkeit erfreute Bürgermeister Frank Schneider die rund 500 Gäste beim traditionellen städtischen Neujahrsempfang gestern in der Stadthalle.

Das Treffen von Vereinsvertretern, Verwaltung und Politik begleiteten ein „Bonne Année“ und „Bonjour la France“. Auch mit Blick auf das 50-jährige Jubiläum der Städtepartnerschaft mit  Senlis ist 2019 Frankreich das Mottoland in der Reihe „Europa in Langenfeld“.

Zwischen klassischer Musik von Jugend-musiziert-Preisträgerin Meike Vogt und Tanzmusik des französischen Trios An Erminig blickte Schneider zurück auf das vom 70. Stadtgeburtstag geprägte 2018 und erläuterte seine Pläne und Ideen für 2019. Die Generalkonsulin der Französischen Republik, Olivia Berkeley-Christmann, Schirmherrin des Projektes Bonjour la France, zeigte sich in ihrem Grußwort beeindruckt vom vielfältigen Programm. Ausdrücklich begrüßte sie die Einbeziehung junger Menschen, denn „unsere freundschaftlichen Beziehungen können nicht vererbt, sondern müssen mit jeder Generation erneuert werden“.

Schneider sieht Langenfeld mit seiner 42-Millionen-Euro-Rücklage auf einem guten Weg, erwähnte fast 30.000 sozialversicherungspflichtige Beschäftigte, eine Arbeitslosenquote knapp über 4 Prozent und die Ansiedlung weiterer Unternehmen („keine Briefkastenfirmen oder Heuschrecken“). Die geplanten Steuersenkungen – 5,7 Millionen Euro bei Gewerbe- und Grundsteuer (2019) – nannte der Verwaltungschef eine „Bürgerdividende für die Gesellschafter der Stadt AG“. Damit sei eine gesunde Balance zwischen vertretbarer Verschuldung für die künftigen Generationen und berechtigten Ansprüchen der aktuellen Bürgerschaft gefunden. Schneider warnte allerdings vor „der spürbaren Neigung im Vorfeld von Kommunalwahlen, alle Wünsche zu erfüllen“, zumal die kalkulierten Haushaltsüberschüsse für 2020/21 nur noch im sechsstellligen Bereich lägen.

Für 2019 steht neuer „bezahlbarer“ Wohnraum (200 Wohneinheiten seit 2016) und der Ausbau der Betreuungsplätze in Kitas (plus 250 in 2019 auf insgesamt 2200) auf der Tagesordnung. Auch in die Schulen wird weiter investiert; neben den baulichen Aktivitäten an Prismaschule, Kopernikus-Schule oder Konrad-Adenauer-Gymnasium und dem Ausbau des Offenen Ganztags an Grundschulen wird die Digitalisierung zu einem Schwerpunkt. So soll neben Wirtschaft 4.0 und Verwaltung 4.0 auch Schule 4.0 auf den Weg gebracht werden. Allerdings – so die Einschränkung – „Voraussetzung ist, dass die Schulen die personelle Basis schaffen“. Gemeint ist: das Land NRW.

Beim Neujahrsempfang wurde auch der Umweltschutzpreis der Stadt verliehen. Einer der beiden Preisträger 2019 ist die städtische Kindertagesstätte Fuchsbau an der Langforter Straße. Die zog im Oktober 2017 in ihre neuen Räumlichkeiten ein und nutzte dies umgehend, um Ideen und Projekte zu realisieren, darunter Bepflanzung mit bienenfreundlichen Gewächsen, Bau von Gartenmöbeln aus Recyclingmaterial, Pflanzen von Obstbäumen, Kompostpflege und Zucht von eigenem Gemüse und Kräutern.

Zweiter Preisträger ist die städtische Kita Immigrather Straße – ebenfalls für eine Vielzahl von Projekten. Dazu gehört das Anlegen eines Gemüsebeets, das Bauen von Insektenhotels und Vogelhäusern sowie die Kompostierung und Benutzung von Abfallprodukten als Naturdünger. Wichtig sei den Erzieherinnen nicht die einzelne Gurke, heißt es in der Begründung der Stadt. Vielmehr gehe es darum, den Kindern durch Haltung und Bildung unter anderem zu vermitteln, woher unsere Nahrungsmittel stammen und dass Abfall auch nützlich sein kann.

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