Monheim Fundbüro versteigert 55 Fahrräder

Monheim · Morgen kommen Fundsachen aus dem städtischen Bürgerbüro unter den Hammer. Neben Fahrrädern stehen Schmuck und Elektronik auf der Liste.

Nach eigenem Bekunden hat Sibille Hanenberg noch nie etwas wichtiges verloren. "Das ist mir zum Glück bisher nicht passiert", sagt die Leiterin des Bürgerbüros. "Aber wenn es irgendwann der Fall sein sollte, gibt es in Monheim zum Glück viele ehrliche Finder." Ein guter Beleg dafür sei der ziemlich volle Lagerraum des städtischen Fundbüros. Um Platz für Neues zu schaffen, versteigern Hanenberg und ihre Kollegen morgen ab 14 Uhr Verlorenes - und Gefundenes.

Hauptsächlich stehen Fahrräder in dem Kellerraum im Rathauscenter, aber es gibt auch einige andere Dinge, die Finder im Bürgerbüro abgegeben haben. Morgen kommen unter anderem auch Uhren, Armbänder, Halsketten, Kameras, Rucksäcke, Schulranzen und Navigationsgeräte unter den Hammer. Die Einnahmen fließen direkt in den städtischen Haushalt für die Abteilung des Bürgerbüros - zur freien Verfügung.

Große Summen kommen dabei allerdings meistens nicht zusammen. Mittlere dreistellige Beträge werden im Schnitt durch die Auktionen erlöst. "Wenn das Lager voll ist, machen wir die Versteigerungen", sagt Hanenberg. "Dabei geht es auch darum, Raum für die nächsten Fundsachen zu schaffen." Es sei immer wieder interessant, was die Monheimer so alles verlieren. "Fahrräder, Schlüssel und Geldbörsen sind natürlich die Klassiker", sagt die 50-Jährige. Allerdings seien im Laufe der Jahre auch einige eher skurrile Gegenstände abgegeben worden. Gebisse, Fernbedienungen für Hörgeräte, Blutzuckermessgeräte und ein W-Lan-Router sind unter anderem schon im Rathaus gelandet.

Grundsätzlich kann zunächst einmal alles abgegeben werden. Bei persönlichen Papieren ermitteln die Mitarbeiter den Eigentümer und schreiben ihn an. Bei anderen Dingen muss sich hingegen der Eigentümer von sich aus melden, wenn er etwas vermisst. "Vor einigen Jahren hat auch jemand stangenweise Zigaretten abgegeben - allerdings ohne Steuerbanderole", erinnert sich Hanenberg. Erst kürzlich sei ein Quadcopter im Fundbüro gelandet. Dabei handelt es sich um eine kleine Drohne mit vier Rotoren.

Versteigert wird das handliche Fluggerät morgen allerdings nicht, denn die Frist ist noch nicht verstrichen. Abgegebene Gegenstände werden für mindestens sechs Monate gelagert. Danach hat der Finder, dessen Personalien erfasst werden, das Recht, die Fundsache abzuholen. Wenn der Finder verzichtet, ist der Weg zur Auktion durch die öffentliche Hand frei. "Bisher sind wir bei den Versteigerungen alles los geworden", meint die Leiterin des Bürgerbüros. "Sollte am Ende des Tages noch etwas übrig bleiben, wird alles fachgerecht entsorgt oder verschrottet." Ihre Mitarbeiterin Dagmar Schultze-Nöthen versteigert zum ersten Mal Fundsachen. Sie ist vor allem für die vielen herren- und damenlosen Fahrräder zuständig. "Wir sammeln immer, bis genug für eine Auktion im Lager ist - und das ist jetzt wieder der Fall." In der Regel seien alle zwei bis drei Jahre genug Fundsachen abgegeben worden.

(dora)
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