Monheim Fünf-Zentner-Bombe steckt im Boden

Monheim · Bei Baggerarbeiten auf einer Baustelle an der Lindenstraße ist gestern eine Fünf-Zentner-Bombe aus dem Zweiten Weltkrieg gefunden worden. Sie soll am Montag entschärft werden.

 Die Polizei sperrte das Gelände im weiten Umkreis ab.

Die Polizei sperrte das Gelände im weiten Umkreis ab.

Foto: Matzerath, Ralph

Die Größe der amerikanischen Fliegerbombe macht eine Evakuierung im Umkreis von 250 Metern um den Fundort auf dem Grundstück neben der Raiffeisenbank notwendig. Das teilte Uwe Trost, Bereichsleiter für Ordnung und Soziales, am Nachmittag mit. Bis dahin bestehe keine Gefahr für die Anwohner.

Am Montag wird Bombe entschärft

"Entschärfung und Evakuierung müssen vernünftig geplant und organisiert werden", sagt Trost. "Nach Absprache mit dem Kampfmittelräumdienst haben wir den Termin für Montag angesetzt, damit wir rechtzeitig die Anwohner und Einzelhändler informieren können." Da es sich um einen vergleichsweise großen Fund mitten in der Stadt handelt, müssen alle Wohnungen und Gebäude in der Evakuierungszone am Montag ab 12 Uhr geräumt werden. Hinzu kommt die Sicherheitszone, die den Bereich 250 bis 500 Meter rund um den Fundort umfasst. In ihr sollten alle Fenster und Türen geschlossen bleiben. Die Stadt wird an alle Haushalte und Betriebe in dem betroffenen Gebiet Informationsblätter verteilen.

Außerdem muss mit erheblichen Einschränkungen im Straßenverkehr in der Stadtmitte gerechnet werden. Die Evakuierung stellt die Behörden vor eine logistische Herausforderung. Immerhin handelt es sich um ein dicht besiedeltes Gebiet mit vielen Geschäften. Wie lange die Entschärfung dauert, stand bis gestern Abend noch nicht fest. "Bis es so weit ist, wird die Bombe sorgfältig abgedeckt und rund um die Uhr bewacht", sagt Trost.

Die Absperrung der Krischerstraße und ihrer Nebenstraßen machte gestern viele Bürger neugierig. Einige konnten ihre geparkten Autos nicht mehr erreichen, bis die Sperre wieder aufgehoben war. Für andere war der Weg in die eigene Wohnung oder zum Arzttermin blockiert. "Ich habe gerade Feierabend gemacht und wollte nach Hause", berichtet Oliver Wynen, Anwohner der Krischerstraße. "Ich wurde bereits von meinen Freunden vorgewarnt und dachte, die machen einen Scherz. Aber ich nehme das gelassen hin."

2003 drei Funde im Rheinpark

Zuletzt waren im Stadtgebiet bei der Sanierung des Gewerbegebiets Rheinpark im Jahr 2001 Bomben aus dem Zweiten Weltkrieg gefunden und entschärft worden: eine 250 Kilogramm schwere englische Fliegerbombe, eine ebenfalls 250 Kilogramm schwere amerikanische Fliegerbombe und ein 125 Kilogramm schweres britisches Geschoss.

(dora)
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