Langenfeld Frost sprengt Schlaglöcher in den Asphalt

Düsseldorf · Als wären seine Leute mit dem Streuen nicht schon genug beschäftigt, bekommen es Willi Kochs Kollegen jetzt auch noch mit frostbedingten Schlaglöchern zu tun. Dringender Handlungsbedarf auf dem Feldhauser Weg, meldet ein Bürger per Fax aus Wiescheid.

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Foto: Bretz, Andreas (abr)

"Erledigen wir”, sagt der Vizechef des städtischen Betriebshofs und erklärt auf spottdrosselige Weise, wie es seine Art ist, was passieren wird: "Wir stopfen das Loch mit Kaltteer ­ das hält nicht von heute bis morgen!”

Natürlich überdauert die grobkörnige schwarze Masse tatsächlich ein paar Tage und Wochen länger, aber Kochs Sarkasmus macht deutlich, wozu der Betriebshof mit seinen etwa 50 Frischluft-Mitarbeitern imstande ist: zu Flickwerk, mehr nicht. Das provisorische Löcherstopfen ist sozusagen im Budget für "Straßenreinigung/Winterdienst”, rund 600.000 Euro im Jahr, mit drin.

Für richtige Fahrbahn-Reparaturen hat der Betriebshof jährlich etwa eine halbe Million Euro zur Verfügung.

Die fließen an private Unternehmen, die dafür die Arbeit übernehmen. "Wie hoch der Sanierungsbedarf ist, wird erst offenbar werden, wenn der Schnee weggetaut und es ziemlich sicher ist, dass kein neuer fällt ­ also im April”, sagt Koch.

Bis dahin könne nämlich noch reichlich Matsch und Tauwasser in Asphaltrisse dringen, wieder frieren und die Straßendecke zum Platzen bringen. Auch Kämmerer Detlev Müller, der täglich mit dem Rad zur Arbeit fährt, weiß um die Sprengkraft des Frostes.

Deshalb schwant ihm bereits jetzt, dass die halbe Million für die Straßenunterhaltung diesmal kaum reichen wird: "Von heute aus betrachtet, würde ich das verneinen”, erklärte er gestern. Richtig teuer wird es aber erst, wenn Straßen komplett erneuert werden müssen. So wie zuletzt die Von-Velbrück-Straße.

Rund 500 laufende Meter schlugen hier mit 650.000 Euro zu Buche. Viel Geld für die Öffentliche Hand, viel Geld aber auch für die Anwohner: Die sind nämlich mit 50 Prozent dabei. "Dabei kann für einen Haushalt leicht ein fünfstelliger Euro-Betrag herauskommen”, weiß Müller aus eigener Erfahrung.

Am Ende dieses Winters ­ davon ist der Kämmerer überzeugt ­ wird sich im städtischen Straßennetz neben dem Sanierungs- auch der Erneuerungsbedarf den Langenfeldern ungeschminkt darbieten. Als Beispiel nennt er die Talstraße mit ihren "massiven Rissen, Löchern und Absenkungen”.

Wie hier östlich der Stadtmitte gebe es eine "Vielzahl von Straßen”, bei denen es nicht mehr mit Unterhaltungsarbeiten getan, sondern ein beitragspflichtiger Neubau nötig sei. Diese sehe auch der "Masterplan” der Stadt vor. Nächster Dickbatzen in diesem Plan: der Ausbau der Industriestraße für insgesamt 1,67 Millionen Euro.

(RP)
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