Friday For Future Demo-Welle schwappt nach Langenfeld

Langenfeld · Die Stadtschülervertreter rufen für Freitag, 11 Uhr, zur Kundgebung auf. Anschließend zieht die „Fridays-For-Future“-Demo durch die Stadt.

 Ein weinendes Auge mit der Erde als Iris ist bei der Klima-Kundgebung „Fridays for Future“ in Berlin  zu sehen.

Ein weinendes Auge mit der Erde als Iris ist bei der Klima-Kundgebung „Fridays for Future“ in Berlin  zu sehen.

Foto: dpa/Christoph Soeder

Felix Schimmel (19) steckt eigentlich schon in den Abiturvorbereitungen. Doch für den Bettine-von-Arnim-Gesamtschüler (Stufe 13) und Vorsitzenden der Langenfelder Stadtschülervertretung gibt es momentan Themen, die mindestens genauso wichtig sind: „Klimaschutz, schneller Kohleausstieg und endlich ein Umdenken und Umlenken in der Verkehrs- und Landwirtschaftspolitik“ sind seine Anliegen. Deshalb organisiert er gemeinsam mit seinem Stellvertreter Till Wirtz (18) und vielen anderen Mitstreitern kommenden Freitag, 5. April, ab 11 Uhr eine „Fridays-for-Future“-Kundgebung auf dem Konrad-Adenauer-Platz. „Wir hoffen, dass uns neben Schülern und Eltern alle Generationen sowie viele Gruppen unterstützen.“

Damit schließen sich auch junge Langenfelder in ihrer Heimatstadt der von der 15-jährigen Schwedin Greta Thunberg angestoßenen Fridays-for-Future-Protestwelle an. Rund 5000 Schüler gebe es in Langenfeld, sagt Schimmel. 1000 Teilnehmer sind angemeldet. Die Stadtschülervertretung möchte jedem die Möglichkeit geben, teilzunehmen und hat deshalb Kontakt zu allen weiterführenden Schulen aufgenommen. „Die Schulleitungen haben unsere Briefe positiv aufgenommen.“ Gemeinsam mit anderen Jugendlichen waren Till Wirtz und Felix Schimmel am 15. März bei der Großkundgebung in Düsseldorf. Viele Jüngere hätten nicht mitkommen dürfen, weil die Eltern es zu gefährlich fanden, sind aber trotzdem sehr engagiert. So wie  Mia Depaoli (10). „Ihr setzt die Zukunft eurer Kinder aufs Spiel“, sagt die Prisma-Gesamtschülerin. Sie will, dass Politiker die internationalen Klimaschutzziele ernst nehmen und endlich etwas tun. „Deshalb demonstrieren wir jetzt in Langenfeld.“

Bürgermeister Frank Schneider unterstützt den Protest und will am Freitag dabei sein. Das hatte er bereits öffentlich betont und auf seiner Facebook-Seite gepostet. Die Stadtverwaltung habe schon bei der Freitagsdemo vor dem Düsseldorfer Landtag den E-Mobil-Scooter des Betriebshofes zur Verfügung gestellt. Damit wurde die von Jacques Tilly-Figur für den Düsseldorfer Rosenmontagszug geschaffene Greta-Thunberg-Figur samt Lautsprecheranlage transportiert.

Die städtische Jugendreferentin Ingrid Graser begleitet und berät die Schüler, ist aber nicht in die Organisation eingebunden. Es sei ihr Anliegen, dass Kinder und Jugendliche ihre Projekte möglichst eigenständig auf die Beine stellen. Sie schätzt, jedes Mitglied der Vorbereitungsgruppe habe rund 50 Arbeitsstunden in Recherche, E-Mails,  soziale  Netzwerke, in Plakate und Briefe an die Schulen gesteckt. „Das Ausmaß ist beachtlich“, sagt Graser.

In Monheim ist bisher noch keine „Fridays-For-Future“-Kundgebung angemeldet worden, sagte Stadtsprecher Thomas Spekowius gestern auf Anfrage.

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