Langenfeld Forensik-Patient bei Fahrkartenkontrolle in der Schweiz gefasst

Langenfeld · Der aus der Langenfelder Forensik-Klinik entflohene psychisch kranke Gewalttäter ist gefasst. Wie die Polizei gestern mitteilte, wurde er am Sonntagnachmittag im Südtessin festgenommen.

Der 40-Jährige war vor einer Woche aus der LVR-Klinik getürmt. In der Schweiz fiel er bei einer Fahrkartenkontrolle in einem Zug auf. Bei dem Versuch, sich dieser zu entziehen, nahm die Kantons-Polizei Camorino ihn in Gewahrsam. Die Festnahme verlief laut Kreispolizei Mettmann unspektakulär.

Da der Mann sich nicht habe ausweisen können, habe es einige Stunden gedauert, bis seine Identität feststand. Noch in der Nacht wurde er den deutschen Behörden überstellt. Der Landschaftsverband Rheinland (LVR) als Träger der Klinik, in der sich der Patient jetzt wieder befindet, erklärte, es gebe keine Hinweise auf Straftaten während seines fünftägigen Verschwindens. Der psychisch kranke Mann hatte 1994 eine Gewalttat ("keine Sexualstraftat") begangen und saß dafür in der Forensik ein.

Dort griff er nach Auskunft des LVR 2002 eine Mitarbeiterin an. Seither habe es aber zunehmend Fortschritte bei seiner Behandlung gegeben, so dass der Maßregelvollzug für ihn gelockert wurde. Der 40-Jährige durfte sich mit zwei Mitpatienten unter Beaufsichtigung eines Pflegers auf dem Klinikgelände bewegen. Diese Situation nutzte er vorigen Dienstag zur Flucht. Mit den Lockerungen für ihn ist es laut LVR jetzt erst einmal vorbei.

(RP/rl)
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