Förderverein übergibt Spende Unterstützung für Intensivpatienten am Martinus-Krankenhaus

Langenfeld · Der Förderverein des St. Martinus-Krankenhauses übergab jetzt einen Liege-Lift-Rollstuhl und eine „Lärm-Ampel“ an die Intensivstation.

 Sabine Jaccke und Werner Tresch vom Martinus-Krankenhaus nahmen die Spenden entgegen.

Sabine Jaccke und Werner Tresch vom Martinus-Krankenhaus nahmen die Spenden entgegen.

Foto: Matzerath, Ralph (rm)/Matzerath, Ralph (rm-)

Die Intensivstationen in den Krankenhäusern stehen aktuell besonders im Blickpunkt. Beim Termin im Martinus-Krankenhaus ging es allerdings nicht um Corona-Patienten, sondern um den „Alltag“, in dem sich die Pflegekräfte der Station ständig um die Optimierung ihrer Arbeit Gedanken machen. „Wir wissen aus unserer praktischen Arbeit, und natürlich aus Studien, dass sehr viele der Patienten auf der Intensivstation ein sogenanntes Delir durchleben“, berichtete Werner Tresch, Leiter der Intensivstation.

Dahinter verbergen sich plötzliche Verwirrtheitszustände oder der vorübergehende Verlust von Tag- und Nachtempfinden. Folgen können unter anderem aggressives Verhalten sein. Bereits 2017 begannen die Pflegekräfte in der Intensivstation ein eigenes Projekt, ein spezielles Verfahren, um ein unentdecktes oder beginnendes Delir zu erkennen. „Flankierend wurden beispielsweise Arbeitsabläufe verändert, um die Nachtruhe zu verbessern“, ergänzt Sven Mitteldorf, Kaufmännische Direktor des Krankenhauses

„Frühmobilisierung“ – so oft wie möglich und sofern der Zustand es erlaubt – ist besonders wichtig“, so Tresch, „kein Mensch muss kontinuierlich im Bett liegen, nur weil er sich im Krankenhaus befindet oder Infusions- und Monitorüberwachung benötigt“. Die Mobilisierung eines Menschen, der flach im Bett liegt, ist allerdings eine echte Herausforderung.

Jetzt folgte der Förderverein der Anregung der Pflegekräfte, einen Liege-Lift-Rollstuhl zu beschaffen, Kostenpunkt rund 8500 Euro. In den an einen Fernsehsessel erinnernden Mobilitätssessel, der neben das Krankenbett gerollt wird, können Patienten auch aus horizontaler Lage gesetzt werden. Fördervereinsvorsitzender Magnus Staehler nutzte die Übergabe des Sessels zu einem Dank an die Pflegekräfte nach dem Motto „Klatschen allein reicht nicht“. Staehlers Dank ging auch an die großzügigen Spender – „Familien aus Langenfeld“, betonte Staehler.

850 Euro kostete ein weiteres Mitbringsel des Fördervereins, eine „Lärm-Ampel“, die visualisiert auf die aktuelle Lärmsumme auf der Station hinweist. „So können alle handelnden Personen ihr Verhalten überdenken und entsprechend agieren“, verweist Tresch auf Erfahrungen, die damit an Grundschulen gemacht werden. „Wir Pfleger müssen den Geräuschpegel nur rund acht Stunden aushalten, die Patienten pausenlos, also Tag und Nacht“.

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