Langenfeld Förder- und Regelschüler machen Theater

Langenfeld · Bei dem inklusiven Projekt von Virneburg- und Don-Bosco-Schule dürfen alle auf die Bühne.

 Behinderte und Nichtbehinderte machen gemeinsam Theate - so wie Nicolai und Luisa.

Behinderte und Nichtbehinderte machen gemeinsam Theate - so wie Nicolai und Luisa.

Foto: RALPH MATZERATH

Bereits zum sechsten Mal haben Kindergarten, Förderschule und Musikschule gemeinsame Sache gemacht und ein Musiktheaterstück auf die Beine gestellt. Erstmalig mit dabei ist die Don-Bosco-Grundschule. Für den großen Auftritt trägt die neunjährige Luisa ein wunderschönes blau-schwarzes Kleid aus Pannesamt, die langen Haare hat sie zu Zöpfen geflochten. Und Nicolai wird gleich einen kleinen Ritter spielen, da trägt man natürlich einen Ritterhelm und ein Schwert aus Pappe. "Ich bin ja ein Sohn von dem König Wilfried, der Wohlriechende", erklärt der Sechsjährige mit knappen Worten, "und der Bruder von der Prinzessin Violetta". Er zeigt auf ein blondes Mädchen in rosa Prinzessinnenkleid. Alexandra ist auch sechs und wartet, wie alle anderen, auf den Beginn des Theaterstückes. "Ich bin gar nicht aufgeregt", sagt Alexandra, "und ich freu mich, dass Mama und Papa da sind und zuschauen."

Der Saal der Virneburg-Förderschule ist voll, viele Kinder haben sich vor der ersten Reihe platziert, um auch bloß alles mitzubekommen.

Die vielen Kinder der Don-Bosco-Schule haben sich in zwei Reihen aufgestellt und bilden den Chor. Einen Teil der Bühne nimmt die Musik-AG der Förderschule ein. Mit selbst entworfenen Klangbildern erzeugen sie spezielle Geräusche und Stimmungen. Einige Instrumentalisten der Musikschule untermalen das Stück vom geheimen Ritter Namenlos. Und die kleinen Schauspieler der Projektgruppe "darstellendes Spiel" werden noch einmal von Kindergartenleiterin Anke Ramus gecheckt: Hat jeder seine Requisiten? Sitzt die Krone, das Kleid? "Ich hab' alles", sagt Nicolai selbstbewusst und schaut rüber zu den Schülern der Virneburgschule, zu der auch Luisa gehört.

Wie klappt denn so die Zusammenarbeit mit den Kindern, die irgendwie anders sind? "Die sind nicht anders", sagt Nicolai und konzentriert sich darauf, noch ein paar Schwertstöße zu simulieren. "Die Luisa finde ich richtig gut." Anke Ramus lacht. "Die Kinder lernen sich erstmal kennen, bevor wir gemeinsam an dem Theaterprojekt arbeiten", erklärt die Pädagogin. "Wir sagen ein paar Worte dazu, aber ganz ehrlich: Kinder nehmen Kinder wie sie sind."

Dann geht es los, Luisa hat ihren Platz mit ihrer Freundin bereits eingenommen und Nicolai und Alexandra müssen jetzt auf die Bühne. Als Reiter haben sie in einer späteren Szene Pferde aus Pappkartons umgeschnallt, die Hufgeräusche werden von Kindern der Virneburgschule erzeugt. Später gibt es großen Endapplaus.

Luisa freut sich und springt aufgeregt ihren Eltern in die Arme. Und sie voller Stolz noch einmal ihre Tanzschritte vor.

(RP)
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