Langenfeld Flickschusterei verärgert Anwohner
Langenfeld · Die mehrfach aufgegrabene Fahrbahn an Neißeweg ist seit Jahren in schlechtem Zustand. Regenwasser fließt nicht ab.
Der Neißeweg ist eine ruhige Sackgasse, die am katholischen Friedhof von der Immigrather Straße abzweigt. Wer in diesem ruhigen Sträßchen wohnt, hat wenig Grund zur Klage. Es sei denn, dass vor der Haustür etwas im Argen liegt: Ein Flickenteppich aus Asphalt zieht sich entlang der Reihenhäuser - und das seit Jahren. "Das sieht nicht nur unschön aus", sagt Anwohner Ingo Heisler (76). "Wenn es regnet wie jetzt am Sonntag, sammelt sich das Wasser in der Rinne vor unseren Hauszugängen. Da kommen wir nur mit Gummistiefeln trockenen Fußes durch."
Beim Bürgermonitor der Rheinischen Post hatte sich Heisler gemeldet, weil nach seinem Eindruck "die Stadt Langenfeld einfach nichts dagegen unternimmt". Mehrfach sei bis vor einigen Jahren die von Autos und Fußgängern gemeinsam genutzte Fahrbahn wegen diverser Leitungsarbeiten aufgegraben und danach eher schlecht als recht geschlossen worden. Auch Heislers Nachbarn Egon Haupthoff (73) und Günther Dehnert (56) sehen wegen der nicht fachgerechten Asphaltierung dringenden Nachbesserungsbedarf. "Das Regenwasser läuft nicht richtig über den Gully ab, sondern bildet vor unseren Hauszugängen riesige Pfützen", sagt Haupthoff. Und bei winterlicher Kälte, fügt Dehnert hinzu, "ist dort Glatteis". Er selber habe vor über einem Jahr mit einem Mitarbeiter des städtischen Betriebshofs gesprochen, sagt Heisler, "aber danach hat sich nichts getan. Ich fühle mich nicht ernst genommen."
Der schlechte Straßenzustand am Neißeweg sei bekannt und Reparaturarbeiten seien auch geplant, sagte Betriebshofschef Bastian Steinbacher auf Anfrage unserer Zeitung. "Keine Frage: Die Fahrbahn ist ein alter Flickenteppich und kaputt. Auch wenn keine Verkehrsgefährdung vorliegt, müssen und werden wir dort etwas tun." Die bisherige Passivität liege auch daran, dass es in Langenfeld bis 2013 keine so genannten Aufbruchkontrollen gab. Steinbacher: "Seit vier Jahren überprüfen wir immer, wenn die Fahrbahn wegen irgendwelcher Arbeiten im Untergrund geöffnet wird, ob danach der Zustand wieder einwandfrei ist." Da nun die Problematik am Neißeweg bekannt ist: Wann geht der Betriebshof sie an?
"An einem Tag ist das nicht zu machen", merkte Steinbacher an. "Schließlich wollen wir die Fahrbahn ja nicht nur vor einem Haus erneuern und am nächsten Tag ruft dann der Nachbar an und will das auch bei sich so haben." Der Betriebshof bemühe sich, die Arbeiten auf der gesamten Länge in diesem Sommer zu erledigen. "Bis Ende August auf alle Fälle, vielleicht auch schon vorher, wenn es unsere Kapazitäten zulassen."
Und wer zahlt das? "Das sind normale Unterhaltungsarbeiten, die aus dem städtischen Haushalt finanziert werden", beantwortete Steinbacher die Frage. "Die Anwohner werden also nicht dafür zur Kasse gebeten."