Reusrath Filmer zeigen das Ende der alten Schule

Reusrath · Am 15. März wird "Abschied von der Metzmacher-Schule" erstmals gezeigt – zum 100. Geburtstag der Schule.

 Siegwald Koletzki hat in seinem Haus ein Filmstudio eingerichtt. Jetzt arbeitet er an einem Film über die Metzmacher-Schule.

Siegwald Koletzki hat in seinem Haus ein Filmstudio eingerichtt. Jetzt arbeitet er an einem Film über die Metzmacher-Schule.

Foto: RALPH MATZERATH

Was Siegwald Koletzki unter dem Dach seines Reihenhauses eingerichtet hat, ist schon ein veritables Studio. Vier Flatscreen-Monitore, Tastaturen, Schnitt-Boards, Stative, eine ziemlich fernsehmäßig aussehende Kamera und unzähliges weiteres technologisches Gerät sind dort, wo der Industriefilmer und Vorsitzende des Lydton-Video-Club 73 Langenfeld arbeitet, versammelt. Wenn schon, dann richtig – das ist der filmische Anspruch des Maschinenbauingenieurs und Trägers der goldenen Ehrennadel des Bundesverbandes Deutscher Filmautoren. Gerade hat er den Rohschnitt seines jüngsten Werkes beendet. "Das war am Anfang relativ einfach gedacht", sagt Koletzki. "Wir wollten einfach mal mit der Kamera durch die Schule gehen."

Karl-Heinz König, ehemaliger Rektor der Felix-Metzmacher-Schule und zunächst engagierter Kämpfer für deren Erhalt, hatte die Idee. Nach 40 Drehterminen hatte Koletzki mit seiner Kamera rund sechs Stunden Rohmaterial gedreht. In über 200 Stunden Schnitt-Arbeit sei schließlich ein lebhaftes audiovisuelles Dokument der Zeitgeschichte über die Schule "mit dem Türmchen" herausgekommen, das vor allem auch den Schülern Platz einräumt. Denn durch sie erst habe dieser Ort gelebt und sei in vieler Menschen Erinnerung verankert worden.

Und Ehemaligen waren es auch, die tatkräftig mit anpackten, als es darum ging, im Juli 2013 Platz für etwas Neues zu schaffen. Deshalb werden sie auch die ersten sein, die den Film zu sehen bekommen. Das Gefühl, das sie dabei möglicherweise beschleicht: Die Stimme kenne ich doch irgendwo her. Denn eingesprochen hat den Text mit Wolfgang Fassbender ein ehemaliger RTL-Sprecher, dessen Duktus zudem jenem aus Lehrfilmen ähnelt. Höhepunkt des durchweg sachlich gehaltenen Stücks ist der Fall des Turmes am 20. August 2013, jenes Wahrzeichens, an dem vor allem sich der Widerstand gegen den Abriss des Altbaus entzündete.

Vom Format Königs zeugen zudem die Szenen, die zeigen, wie sich der Pädagoge nach dem Beschluss eines Neubaus mit der veränderten Situation arrangiert. Rührend ist es, wie er mit dem Megaphon vor der Schülerschaft verkündet, dass den Namen Felix Metzmachers auch die neugeschaffene Schule tragen soll: "Das finde ich ganz, ganz toll." So bleibt der Film frei von jedweder rückwärts gewandter oder gar negativer Tendenz.

Trotz des immensen Zeitaufwandes habe es Koletzki zu keinem Zeitpunkt gereut, das Projekt angenommen zu haben. Im Gegenteil: "So was machen Sie nur, wenn Sie Spaß daran haben." Mit dem Ergebnis zeigt er sich zufrieden. Und das will bei ihm etwas bedeuten, denn an filmische Qualität hat er höchste Ansprüche. Manchen Tatort, sagt er lachend, könne er der verwackelten Bilder wegen schon nicht mehr ansehen: "Da merken sie, dass der in zwei Wochen abgedreht wurde."

(maxl)
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