Langenfeld Familien im Fokus der Kirche

Düsseldorf · Der Evangelische Kirchenkreis will ein Familienbildungswerk gründen und in der Langenfelder Johanneskirche eine Bildungsstätte einrichten. Das beschloss die Kreissynode. Die Gemeinden müssen mit weniger Geld auskommen.

RHEIN-WUPPER Nicht ganz so dramatisch wie befürchtet stellt sich die Finanzlage im Evangelischen Kirchenkreis dar. Aber die Kirchensteuer-Prognosen erfordern langfristige Planung. Am Wochenende beschäftigten sich die Mitglieder der Kreissynode aus 13 zugehörigen Gemeinden in Leverkusen, Langenfeld, Monheim, Leichlingen und Burscheid mit den Finanzen. Bauchschmerzen machen weniger Kirchenaustritte, sondern die Mindereinnahmen durch Arbeitslosigkeit und demografischen Wandel, denn Rentner zahlen keine Kirchensteuer mehr. Den Kirchenkreisen entlang der Rheinschiene geht es vergleichsweise gut, aber durch den Solidaritätspakt müssen sie schwächere Gemeinden innerhalb der Landeskirche unterstützen.

In Zahlen heißt das, im nächsten Jahr stehen pro Gemeindeglied 15 Euro weniger zur Verfügung (statt 136 Euro nur noch 121 Euro). Die konkreten Zahlen liegen noch nicht vor, aber geschätzt liegt das Kirchensteueraufkommen in 2009 bei 15,5 Millionen Euro, in 2010 bei etwas über 15 Millionen. Schon jetzt fehlen dem Kirchenkreis 300 000 Euro und den Gemeinden 700 000 Euro gegenüber dem Vorjahr.

Der Kirchenkreis selbst will ein "Familienbildungswerk" gründen. Den Grundsatzbeschluss fasste die Synode am Wochenende einstimmig und ohne Enthaltung, wenn auch nach längerer Diskussion. Bisher ist der Kirchenkreis nur in der Erwachsenenbildung tätig, wovon 70 Prozent der Aufgaben in das neue FBW gehören würden. Den Rest, mit den Schwerpunkten Seniorenarbeit, Ehrenamt und Bildung, übernimmt Sabine Wolf-Wennersheide vom Diakonischen Werk.

Neue Pädagogen-Stelle

Marcus Bernhardt, bisher Leiter der Erwachsenenbildung, baut das Familienbildungswerk auf, dazu soll eine weitere neue pädagogische Vollzeitstelle geschaffen werden. 200 000 Euro investiert der Kirchenkreis dafür, um die Bewährungsfrist von vier Jahren zu überbrücken. Danach kann über Landeszuschüsse refinanziert werden. 90 Prozent der Angebote werden wohnortnah in den Gemeinden durchgeführt, orientiert am jeweiligen Bedarf der Bevölkerung.

In den Räumen der Langenfelder Johanneskirche wird außerdem eine Familienbildungsstätte eingerichtet, die spätestens Anfang 2011 an den Start gehen soll. Die Neuaufstellung ermöglicht die Abrechnung über zwei verschiedene Ministerien.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort