Langenfeld "Es gibt keine gerechten Kriege"

Monheim/Langenfeld · "Der Volkstrauertag darf nicht zur selbstverständlichen Routine werden", mahnte Monheims Pastor Burkhard Hoffmann bei den Gedenkveranstaltungen zum Volkstrauertag am Ehrenmal in den Rheinanlagen und am Baumberger Denkmal vor St. Dionysius.

Die vom Heimatbund und den Ortsverbänden des Volksbundes Deutscher Kriegsgräberfürsorge am gestern Morgen in beiden Ortsteilen ausgerichteten kurzen Feiern wurden von den örtlichen Chören musikalisch begleitet. Im Rheinpark sang der Kirchenchor Cäcilia von St. Gereon, in Baumberg wirkten der Baumberger Männerchor und der Kirchchor St. Dionysius mit.

In Anwesenheit von Bürgermeister Daniel Zimmermann und den Abordnungen der Schützen, der Feuerwehr und der Vereine zog Hoffmann einen Bogen von den Toten der Weltkriege, den Opfern von Flucht und Vertreibung zu den bisher 99 im Auslandseinsatz gefallenen Soldaten der Bundeswehr und der aktuellen Gewalt in Libyen und Syrien. Der Volkstrauertag müsse, um auch zukünftig den Anfängen von Gewalt und Machtmissbrauch wehren zu können, ein "Stachel im Fleische bleiben". Die Monheimer Turmbläser sorgten jeweils für den festlichen Rahmen, zur Kranzniederlegung intonierten sie "Ich hatt´einen Kameraden".

In Langenfeld versammelten sich Vertreter von Rat, Verwaltung, den Schützen und sonstigen Vereinen am frühen Nachmittag auf dem Friedhof an der Richrather Straße. Vor rund 150 Teilnehmern begann Manfred Stuckmann, der Langenfelder Vorsitzende des Volksbundes, seine Rede mit dem bewegenden Gedicht eines jungen Soldaten. "Auch wenn sich immer weniger Menschen persönlich an die Grausamkeiten des Krieges erinnern können, bleibt der Volkstrauertag unverzichtbar", so Stuckmann. Es müsse nachfolgenden Generationen klar gemacht werden, dass es keine gerechten Kriege gibt, auch nicht aus religiösen Gründen. Mit Werken von Dvorak, Humperdinck und Grieg umrahmte das Trompeten-Ensemble der Musikschule die Feier. Nach der Totenehrung durch Bürgermeister Frank Schneider folgte die feierliche Niederlegung der Kränze am großen Kreuz am Rande des Kriegsgräberfeldes.

(mmo)
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