Monheim Es geht auch ohne Reim

Düsseldorf · "Ich liebe die Reim- und Rhythmuskunst", sagt Peter Wuillemet und weiß sich darin mit seinem Vorbild Goethe einig. Dabei nimmt der Baumberger den Wohlklang sehr genau: "Ein ,verloren' auf ,verdorren' gibt es bei mir nicht!" Moderne Lyrik, wie sie etwa der ebenfalls ambitioniert dichtende Monheimer Wolf Allihn (77) pflegt, ist da freier.

Bei dem früheren OHG-Lehrer reimt sich auch "Acker" auf "Abräumbagger". Verse brauchen sich aber auch gar nicht oder nur scheinbar zufällig zu reimen, wie Monheims größte Lyrikerin, Ulla Hahn (64), beweist.

"So", lautet der Titel eines ihrer "Liebesgedichte" (DVA, 12,90 Euro): "Auf der rechten Seite / so liegen daß / die Knie das Kinn / fast berühren. Sich den / Rücken freihalten für einen / nicht zu weichen / schmiegsamen Bauch. / Beine auch die mit meinen / scharf in die Kurve gehen / zwanzigfach Zeh'n / ganz unten. Ums Herz / in der linken Brust eine / Hand die den Schlag spürt / und bleibt im Nacken / ein schlafender Mund Speichelfäden. / Morgens aufwachen. / Immer noch da sein. / So."

(RP)
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