Langenfeld Erste Bohrungen für Rheinbrücke

Langenfeld · Arbeiten sollen Tragfähigkeit des Geländes der "Dhünnaue" untersuchen.

Mit Vollschutz und Atemmaske beginnen die Mitarbeiter einer Spezialfirma ab kommender Woche mit den ersten Erkundungsbohrungen für den Neubau der A1-Autobahnbrücke über den Rhein. Der Vollschutz muss sein, weil die Maschinen sich 40 Meter in die Tiefe bohren und dabei teils durch die Schichten der ehemaligen Deponie. Darin lagern Bauschutt, Müll und Bodenaushub, aber eben auch 20 Prozent chemische Produktionsabfälle. "Wir kennen die Bandbreite dieser Stoffe, aber wir wissen nicht genau, was dort zu finden ist", sagt Joachim Beyer von Chempark-Betreiber Currenta. Das Material aus den Bohrlöchern wird in verschließbaren Containern in die Entsorgungsanlage nach Bürrig gebracht und dort entweder verbrannt oder deponiert. 30 bis 40 Tonnen Sondermüll wird bei den zunächst geplanten ersten 17 Bohrungen anfallen. Danach hofft der ausführende Landesbetrieb Straßen.NRW, erste Erkenntnisse über die Beschaffen- und Tragfähigkeit des Bodens zu bekommen, der die neuen Stützen der Brücke und des Autobahnkreuzes halten soll. Anschließend folgen weitere Bohrungen. Die jeweiligen Bohrlöcher sind zwölf bis 30 Zentimeter im Durchmesser. Die Bohrer durchstoßen dabei sämtliche Schichten der Deponie, somit auch die Schutzhüllen, die den Giftmüll versiegeln. Alles wird hinterher wieder versiegelt. Damit Autofahrer nicht abgelenkt werden, wird es einen Sichtschutz geben. Auch im Rhein wird von schwimmenden Pantons aus gebohrt.

Die Arbeiten beginnen nächste Woche im Bereich der Dhünnaue Nord im Autobahnkreuz Leverkusen-West. Die Erkenntnissen der Bohrungen fließen in die weiteren Planungen der Rheinbrücke ein. Im Zuge des Neubaus, den Jansen auf rund 400 bis 450 Millionen Euro schätzt, wird das Autobahnkreuz West in Teilen neu gebaut. Da die neue Rheinbrücke breiter wird (nämlich jeweils fünfspurig wegen der separaten Auf- und Abfahrspur) als die Trassen des heutigen Autobahnkreuzes, müssen die Anschlüsse angepasst werden. Die Sanierung dieses Bauwerks will Straßen.NRW nun gleich mit erledigen.

(RP)
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