Interview: Friedhelm Susok Entertainer erklärt Kindern das Klima

Langenfeld · Der Pädagoge will Langenfelder Schülern spielerisch die Vor- und Nachteile der aktuellen Energiepolitik erläutern.

 Friedhelm Susok möchte Schülern der Gutenberg-Realschule die Vor- und Nachteile der aktuellen Energiepolitik vermitteln. Schließlich müssen die in Zukunft unter den Bedingungen der Energiewende leben.

Friedhelm Susok möchte Schülern der Gutenberg-Realschule die Vor- und Nachteile der aktuellen Energiepolitik vermitteln. Schließlich müssen die in Zukunft unter den Bedingungen der Energiewende leben.

Foto: Agentur

"Lernerlebnis Energiewende" heißt ein von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt mit 80 000 Euro gefördertes Projekt. Damit gastieren Sie im September in der Johann-Gutenberg-Schule. Welche Partner gibt es für diese Aktion in Langenfeld?

friedhelm Susok Das werden die Stadtwerke Langenfeld sein. Wir stehen seit zehn Jahren in engem Kontakt zu den Stadtwerken. Der Geschäftsführer Kersten Kerl hat sich an das Schulamt gewendet und das Schulamt hat die Schulen kontaktiert. Die Johann-Gutenberg-Schule hat Interesse gezeigt. Auch in Zukunft werden wir das Projekt weiterführen, in der Hoffnung, dass auch weitere Schulen ihr Interesse bekunden. Interessierte Schulen buchen uns über die Stadtwerke, für die Schulen sind die Vorträge kostenfrei.

Warum ist es wichtig, Schülern die Energiewende näher zu bringen?

Susok Der Generation, der wir die Energiewende näherbringen, ist die, die das Projekt stützen und weiterbauen muss. Was jetzt beschlossen wurde, wirkt weit in die Zukunft hinein. Auf die jetzigen Schüler der Klassen fünf bis zehn kommt die energetische Umstrukturierung unseres Landes besonders stark zu. In unserem Projekt "Lernerlebnis Energiewende" kriegen die Kinder und Jugendlichen die Möglichkeiten der Energiewende in sechs Schritten spielerisch nahegebracht.

Wird es für die verschiedenen Altersgruppen angepasste Angebote geben?

Susok Innerhalb eines Vortrags, der ungefähr 90 Minuten dauert, wird es sechs Entwicklungsschritte geben. Jeder dieser Schritte ist auf zwei Ebenen aufgebaut, so werden die Themen einmal in leichterer Form für jüngere Teilnehmer und einmal in differenzierterer Form für ältere Schüler präsentiert. Wir behandeln Fragen wie "Woher kommt eigentlich unsere Energie" und präsentieren abschließend ein Zukunftsmodell über das Leben mit der Energiewende im Jahr 2050.

Haben die Schüler großes Interesse an energie-politischen Themen?

Susok Das Interesse der Schüler wird durch interaktive Spiele und dem Erlebnisfaktor hautnah eingebunden. Wir haben beobachtet, dass das Interesse zu den unterschiedlichen Themen eigentlich gleich groß ist. Es ist sehr jugendgerecht aufgebaut, damit man auch 90 Minuten dem Thema folgen kann. In einem Frontalvortrag wäre das nicht möglich. Natürlich bringen die Schüler unterschiedliche Interessen mit, den einen interessiert es mehr, wie ein Windkraftwerk funktioniert, während ein anderer eher Interesse daran hat, wie der Strom nach Hause kommt. Wir schätzen das von Gruppe zu Gruppe unterschiedlich ab und gehen auf das Interesse ein. Natürlich haben wir einen groben Plan, aber welche Aktion wie stattfindet, wird meist spontan entschieden.

Welche Tipps bekommen die Schüler im Umgang mit Energie?

Susok Zu unserem "Lernerlebnis Energiewende" gehört zum Beispiel das Spiel "Energiesparhaus". Dabei zeigen wir den Kindern und Jugendlichen, was man im Haus alles tun kann, um Energie zu sparen. Ob das nun das Ausschalten von nicht genutzten Steckerleisten mit Kippschalter ist oder darauf zu achten, dass der Kochtopf auf der passenden Herdplatte steht. Wir bringen ihnen Situationen aus ihrem Alltag nahe und ermutigen sie, als "Energiedetektive" durchs Haus zu gehen und zu gucken, was man verbessern könnte oder um zu entdecken, was man vielleicht unbewusst schon macht. Von unseren Tipps können sie sich nehmen, was sie brauchen, und es dann selber anwenden.

Was hat Sie dazu bewegt, sich so ausführlich mit dem Thema Energiewende zu befassen?

Susok Ich bin ausgebildeter Pädagoge und habe Lehramt studiert. Für energie-politische Themen habe ich mich schon immer interessiert. Die Energiewende steht nicht vor der Tür, wir sind schon mittendrin. Bis 2022 sollen sämtliche Atomkraftwerke in Deutschland abgeschaltet werden. Wir müssen jetzt zeigen, welche Folgen zum Beispiel CO2-Ausstoß für unsere Erde hat und was jetzt etwa bei der Umstellung auf Wind- oder Solarkraft geändert werden muss.

Werden Sie bei den Vorträgen auch Probleme der Energiewende, wie zum Beispiel das Recyceln und Entsorgen von Solarmodulen einer Photovoltaikanlage thematisieren?

Susok Wir haben in unseren Vorbereitungstreffen darüber gesprochen, ob wir solche Themen auch in den Vortrag rein nehmen sollen. Immerhin gibt es noch Menschen, die daran zweifeln, dass die Energiewende realisierbar ist. Aber sie ist es. Technisch und finanziell ist die Energiewende zu schaffen und genau das wollen wir den Schülern vermitteln. Deshalb erklären wir, was man selber machen kann. Damit das Thema Energiewende nicht zu fern wirkt und weil es jeden Einzelnen betrifft.

DIE FRAGEN STELLTE RP-MITARBEITERIN LAURA KLESPER.

(kles)
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