Barbara Amler Eine Medizinerin für den Mittelstand

Langenfeld · Die neue MIT-Vorsitzende in Langenfeld spricht über Medizin, ihre Vision und konkrete Pläne.

 Dr. Barbara Amler hat den Vorsitz der CDU-Mittelverstandsvereinigung im November von Hans-Dieter Clauser übernommen.

Dr. Barbara Amler hat den Vorsitz der CDU-Mittelverstandsvereinigung im November von Hans-Dieter Clauser übernommen.

Foto: RALPH MATZERATH

Langenfeld Die CDU-Mittelverstandsvereinigung (MIT) wählte im November einen neuen Vorstand. Dr. Barbara Amler übernahm den Vorsitz von Hans-Dieter Clauser, der die Arbeit der MIT Langenfeld über drei Jahrzehnte prägte. Die RP hat die neue Vorsitzende getroffen.

Sie sind Doktor der Medizin, wo ist die Verbindung zum mittelständischen Unternehmertum?

Amler Ich wuchs in einem Unternehmerhaushalt an der Hardt auf, mein Großvater war Schreiner und Bootsbauer, meine Eltern betrieben ein Möbelhaus (Möbel Weiss). Die täglichen Abläufe in einem Geschäftshaushalt, aber auch die mit unternehmerischem Engagement verbundenen strategischen Fragen begleiten mich seitdem. Nach dem Studium gründete und betrieb ich selbst einige Jahre einen Verlag, danach baute ich eine radiologische Großpraxis mit auf. Bis heute bin ich Prokuristin in einem süddeutschen Unternehmen, das sich um Dienstleistungen, Management und den Betrieb radiologischer Praxen kümmert. Seit 2014 führe ich außerdem als geschäftsführende Gesellschafterin die Familien-GbR. Beratend unterstütze ich die mittlerweile 4. Generation am Familienstandort. Meine Kinder Ann-Sophie und Nicolaus haben 2017 die Werft 4.0, ein Coworking und Business Center, gegründet und unser Geschäftshaus hierfür umfassend saniert.

Was soll die MIT in Langenfeld erreichen?

Amler Die MIT als Zusammenschluss mittelständisch und wirtschaftspolitisch interessierter Personen soll sich - wie bisher - auf lokaler Ebene einbringen, wenn es um die Bedürfnisse der Gewerbetreibenden, Handwerker und Unternehmer, der kleinen und mittelständischen Unternehmen, kurz KMU, geht. Im Fokus stehen die Themen Infrastruktur, Entbürokratisierung, Digitalisierung, Wachstumsfelder, Steuern, Mitarbeiter und die Integration von Flüchtlingen. In der Regel geht es vor Ort darum, Rahmenbedingungen zu schaffen, die den täglichen Arbeitsalltag erleichtern und die Unternehmensentwicklung ermöglichen. Das wird zum einen durch Informationen über aktuelle Entwicklungen geschehen, aber auch durch eine gute Zusammenarbeit mit dem Stadtrat und dem Kreis. Als generationsübergreifendes über Jahrzehnte gewachsenes reales Netzwerk von ca. 100 unternehmerischen Mitgliedern ist die MIT untereinander und mit der Kreis- und Landespolitik optimal vernetzt.

Was planen Sie konkret?

Amler Zunächst am Vormittag des 3. Februar (Samstag) eine offene Veranstaltung zum Thema "Digitalisierung" in Kooperation mit der Friedrich-Naumann-Stiftung. Wir sehen mit Sorge, dass die Konsequenzen der Digitalisierung von vielen kleinen und mittleren Unternehmen unterschätzt werden. Laut einer aktuellen Studie sehen nur 22 Prozent dieser Betriebe, dass ihr Geschäftsmodell durch die Digitalisierung überhaupt betroffen ist. Dabei sind die Chancen viel größer als die Risiken, vorausgesetzt die Weichen werden jetzt richtiggestellt. Details und kostenlose Tickets zum Termin gibt es auf www.mit-langenfeld.de. Im Frühjahr werden wir uns bei einer gemeinsamen Veranstaltung mit den MIT-Verbänden im Kreis dem Thema "Meilensteine, wo kommen wir her, wo wollen wir hin" widmen und in diesem angemessenen Rahmen den langjährigen MIT-Vorsitzenden Hans-Dieter Clauser verabschieden. Auch sonst wollen wir die lang geübte Zusammenarbeit mit den Vereinigungen in Monheim und Hilden fortsetzen.

Wie viel Zeit investieren Sie in die MIT-Vorstandsarbeit - und was machen Sie, wenn Sie nicht arbeiten?

Amler: Es kommen wöchentlich schon einige Stunden zusammen. Es bleibt aber Zeit fürs Lesen, Musikhören und für Spaziergänge mit unserer Labrador-Hündin. Das ist mir ganz wichtig, um Energie zu tanken und Inspiration zu erhalten.

MARTIN MÖNIKES STELLTE DIE FRAGEN.

(RP)
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