Zugabe Unser Senf Zum Wochenende Ein seltsamer Schulname setzt sich durch

Langenfeld · Ob es seinerzeit ein weiser Ratsbeschluss war, sei mal dahingestellt. Vermutlich unter dem Eindruck des erbitterten Widerstands vieler Langenfelder gegen den 2013 erfolgten Abriss des 100 Jahre alten Felix-Metzmacher-Schulhauses mit dem markanten Türmchen hatten die Stadtpolitiker damals bekundet, den Namen des einstmals verdienten Bürgermeisters nach dem 2018 anstehenden Ende der Felix-Metzmacher-(Haupt-)Schule auf die neue Gesamtschule zu übertragen. Weil es in einer Stadt nicht zwei Schulen mit gleichem Namen geben darf, bekam der 2013 gestartete Neuling den Arbeitstitel "Prismaschule" verpasst.

Seit dieser Woche ist aus diesem Arbeitstitel der offizielle Name geworden. Die Stadtpolitiker im zuständigen Fachausschuss folgten dem als Wunsch von Lehrern, Eltern und Schülern bezeichneten Ansinnen der Gesamtschule. Der Name "Prismaschule" sei zur Marke dieses Vorzeigeprojekts geworden. Zum Ärger von Lokalhistorikerin Annelies Rejek und dem Leiter der auslaufenden Felix-Metzmacher-Hauptschule, Rolf Schlierkamp, folgten die Politiker dem Wunsch der Gesamtschule, argumentierten auch damit, dass das moderne Konzept nichts mehr mit der einstigen Hauptschule zu tun habe. Es kam quasi, wie es kommen musste, wenn man eine neue Schule vier Jahre lang unter einem Arbeitstitel führt. Als Prismaschule hat sie zwangsläufig ein Identitätsgefühl erzeugt. Wer nichts mit der Gesamtschule zu tun hat, schüttelt bei diesem Namen indes eher den Kopf. Da wünscht man sich rückblickend, die Verantwortlichen hätten sich bei der Festlegung des Arbeitstitels mehr Mühe gegeben. So wie junge Eltern, die sich vor der Geburt ihres Babys wenigstens etwas Zeit nehmen und im Zweifel ein Namensbuch zu Rate ziehen.

(RP)
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