Langenfeld Eigenen Rekord übertroffen

Düsseldorf · Eine zentrale Holzpellet-Anlage soll 91 Eigenheime zwischen Hildener Straße und Anglersee Heinenbusch beheizen. In ganz Deutschland gibt es im privaten Wohnungsbau kein Projekt dieser Größe.

Das bunte Häuschen an der Einmündung Hildener Straße/Winkelsweg ist fertig und bereit für den Rekord: In ihm wird die bundesweit größte zentrale Holzpellet-Anlage (ZHA) im privaten Wohnungsbau installiert. Nahe dem Richrather Anglersee Heinenbusch sollen nach den Worten von Bauunternehmer Alois Waldner (41) insgesamt 91 Eigenheime, beziehungsweise Eigentumswohnungen über den Heizkessel des rot-/ockerfarbenen Gebäudes mit Wärme versorgt werden. "59 Häuser stehen schon", sagt der Exil-Österreicher, der mit diesem Projekt den von seinem Unternehmen 2007 erstmals aufgestellten Rekord nach Langenfeld zurückholt. An der Selma-Lagerlöf-Straße in Immigrath hatte Waldner seinerzeit 38 Eigenheime an eine ZHA angeschlossen.

Seither hatte der 41-Jährige, wie er im Gespräch mit der RP sagte, zahlreiche auswärtige Planer, Handwerker und Politiker zu Besichtigungsterminen an der Selma-Lagerlöf-Straße zu Gast. Das Interesse der Fachwelt scheint da zu sein. "Umso verwunderter" äußerte sich Waldner darüber, dass sich trotz zahlreicher ökologischer und auch finanzieller Vorzüge bislang bundesweit kaum Nachahmer gefunden hätten. "Nur bei Genossenschaftssiedlungen gibt es anderswo noch zentrale Holzpelletanlagen dieser Größenordnung, nicht aber im privaten Wohnungsbau."

Die Vorzüge von Holzpellets als erneuerbare Energieträger unterstreicht Florian Bublies von der Verbraucherzentrale Langenfeld. "Als Kohlendioxid- neutraler Brennstoff für eine moderne Heizung bieten Holzpellets mittlerweile einen Standard, der bis vor wenigen Jahren für eine Holzfeuerung als unerreichbar galt", sagt der als Energieberater angestellte Diplomingenieur. Eine Pelletnorm sorge für gleichbleibende Qualität. Ausgereifte, automatisch beschickte Pelletkessel stünden in allen Leistungsklassen zur Verfügung.

700 000 Euro investiert

In dem Richrather Neubaugebiet gibt es nur einen Pelletkessel, der zentral gefüllt und gewartet wird. Etwa 700 000 Euro hat sich Waldner nach eigenen Angaben diese ZHA kosten lassen. Er sei sich sicher, dass sich diese Investition für alle Seiten auszahlen werde. Erstens schone die Technik die Umwelt, weil sich der Kohlendioxid-Ausstoß im Vergleich zu Erdgas und Heizöl minimiere. Zweitens profitierten die einziehenden Familien in Form niedrigerer Heiz- und Wartungskosten sowie - als Folge der Energieeinsparung - durch zinsvergünstigte Baudarlehen der KfW-Bank. Und drittens seien solche finanziellen Ersparnisse der Kundschaft für sein Unternehmen "das beste Verkaufsargument".

frage des tages

(RP)
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