Langenfeld Das Ehrenamt ist weiblich

Langenfeld · Die Landesregierung will bürgerschaftliches Engagement stärken, eine Ehrenamtstour machte Station am Wochenmarkt. In Langenfeld betreut Freiwilligenagentur rund 60 Organisationen.

 Ehrenamtliche der Freiwilligenagentur informierten am Marktkarree: Barbara Schamarek (v.l.), Rainer Krings, Guido Feld und Veronika Friedensdorf.

Ehrenamtliche der Freiwilligenagentur informierten am Marktkarree: Barbara Schamarek (v.l.), Rainer Krings, Guido Feld und Veronika Friedensdorf.

Foto: Petra czyperek/Petra Czyperek

Wer sich ehrenamtlich engagiert ist oft 50 Jahre und älter. Vor allem Frauen machen mit, unterstützen Flüchtlinge, Senioren oder helfen Kindern bei den Hausaufgaben. Bei der Freiwilligenagentur in Langenfeld sind 400 Ehrenamtliche registriert. 80 Prozent von ihnen sind weiblich. Barbara Schamarek und ihre Kollegen versuchen, für sie die passenden Einsatzorte zu finden; etwa beim Deutschen Roten Kreuz (DRK), bei der Caritas, im Stadtmuseum, beim Kinderschutzbund oder im Reparaturcafé. „Ehrenamtliche werden natürlich nicht nur im sozialen Bereich gesucht“, ergänzt Guido Feld. Sie setzten sich auch als Verbraucherscouts, im Fußballverein oder bei der Gartenpflege für andere Menschen ein.

Die Mitarbeiter der Freiwilligenagentur Langenfeld, die selber auch ehrenamtlich tätig sind – informierten am Freitag bei einer NRW-Ehrenamtstour vor dem Marktkarree über die vielfältigen Einsatzmöglichkeiten in der Stadt. Ebenfalls dabei war die Arbeiterwohlfahrt mit einem Stand. Dort erhielten Interessierte Infos zum Veranstaltungsprogramm.

Organisator war die Staatskanzlei. Die Landesregierung wolle gemeinsam mit allen Akteuren bürgerschaftliches Engagement stärken. Dafür werde eine Strategie für das Land entwickelt, mit dem Ziel, den Engagierten und den Kommunen bessere Bedingungen anzubieten. Klingt erst mal abstrakt. Christiane Kracker (Staatskanzlei) wollte deshalb in Langenfeld mit Bürgern ins Gespräch kommen. „Uns ist es wichtig zu hören, wo Rahmenbedingungen verbessert werden müssen“, sagt sie. Das Wetter hielt zwar gestern viele von einem Marktbesuch ab, doch: „Wir sind zufrieden mit der Resonanz.“

Feedback erhielt sie unter anderem von Rüdiger Weißelberg, der sich „aus Überzeugung“ ehrenamtlich engagiert. Er hat die Zwar-Gruppe in Baumberg mit aufgebaut. „Ich bin begeistert von der Idee und dem Effekt dieser Gruppen. Die Menschen kennen sich und helfen einander. Ein toller sozialer Aspekt.“ Er wünscht sich aber, dass kleinere Netzwerke wie Zwar von den Städten und vom Land Nordrhein-Westfalen finanziell mehr Unterstützung bekommen.

Gründe, sich ehrenamtlich zu engagieren gibt es viele. Für ältere Menschen, die aus dem Arbeitsleben ausgeschieden sind, sei es ein wichtiger Aspekt, mit anderen zusammen zu sein. „Und sie haben plötzlich wieder ein Ziel“, ergänzt Barbara Schamarek. Wer Lust habe, die Ärmel hochzukrempeln, mitgestalten wolle oder nach einer neuen Herausfordrung suche, dem werde bei der Suche nach einer Einsatzmöglichkeit geholfen. Für die Einarbeitung und Fortbildung sei anschließend die jeweilige Organisation zuständig.

Hin und wieder meldeten sich auch junge Leute bei der Freiwilligenagentur. Kürzlich erst habe man eine 15-jährige Schülerin vermittelt, die jetzt stundenweise im Café eines Seniorenheimes aushelfe. „Es ist schön, Jugendliche dafür zu begeistern“, freut sich Veronika Friedensdorf von der Langenfelder Freiwilligenagentur.

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