Monheim Drei Schulen für Baumberg

Düsseldorf · Einstimmig sprach sich der Schulausschuss für den Erhalt aller drei Baumberger Grundschulen aus: die für 300000 Euro zu sanierende Kniprode- sowie die Humboldt-Schule zweizügig, die Scholl-Schule im Verbund ab 2010 einzügig.

Einstimmig sprach sich der Schulausschuss für den Erhalt aller drei Baumberger Grundschulen aus: die für 300 000 Euro zu sanierende Kniprode- sowie die Humboldt-Schule zweizügig, die Scholl-Schule im Verbund ab 2010 einzügig.

„Mit diesem Ergebnis hatte ich gerechnet!“ Marlene Voss, gewandet in ein weißes „Hände weg von der Winrich-von-Kniprode-Schule“, strahlt. Als deren Sekretärin saß sie am Donnerstagabend gespannt unter den Besuchern des Ausschusses für Bildung, Kultur und Sport (BKS), um nach gut einstündiger Debatte erleichtert zur Kenntnis zu nehmen: Alle drei Baumberger Grundschulen sollen erhalten bleiben.

Zweckoptimismus

Auch Günter Bosbach hatte sich offenbar in Zweckoptimismus geübt: Unmittelbar nach der Mehrheitsentscheidung verteilte der CDU-Fraktionsvorsitzende dazu bereits eine Stellungnahme. So habe sich „die CDU als eine der ersten Monheimer Parteien dem Thema der sinkenden Schülerzahlen gestellt und einen eigenständigen Lösungsansatz vorgelegt“, dessen wesentliche Aspekte sich nun durchgesetzt hätten.

Norbert Stapper von den Grünen lobte denn auch Bereichsleiter Uwe Trost für „diesen ebenso genialen wie faulen Kompromiss“, bei der jede Fraktion ihr Gesicht behalten dürfe. Faul deshalb, weil die nicht nur aus Verwaltungssicht notwendige Sanierung der Kniprode-Schule 300 000 Euro verschlingen wird. In diesem Punkt der siebenteiligen Beschlussempfehlung enthielt sich Stapper. Die Jugendpartei Peto, die lediglich 78 000 Euro für die Außensanierung (ohne den für die zweite Ganztagsgruppe notwendigen Dachausbau) veranschlagen wollte, lehnte diesen Punkt ab.

Einig waren sich alle Fraktionen darin, dass Alexander-von-Humboldt- und Kniprode-Schule (alle drei Schulen jeweils im Offenen Ganztag) zweizügig an ihren angestammten Gebäuden, die Geschwister-Scholl-Schule ab 2010 / 11 als nur noch einzügiger Teilstandort im Grundschulverbund mit der Humboldt-Schule weiter geführt werden soll. Den mehrheitlich beschlossenen Verwaltungsvorschlag, frei werdende Schulräume künftig für kommunale Einrichtungen zu nutzen – so wird erwogen, die Musikschule und das Awo-Familienzentrum aus den maroden Pavillons an der Bregenzer Straße in die Scholl-Schule zu verpflanzen –, lehnte die SPD zum gegenwärtigen Zeitpunkt ab. Ortsparteichef Jens Geyer kündigte an, zur Ratssitzung im September einen entsprechenden Prüfauftrag vorzulegen.

Auch Rosmarie und Gerd Gutendorf trauen dem Braten noch nicht so recht. „Die Schuldebatte bleibt bis zur nächsten Ratssitzung ein Thema“, betonen die ebenfalls Kniprode-Protest-T-Shirts tragenden „Boomberger Knollebären“. Denn erst im Rat kann der endgültige Erhalt aller drei Schulen beschlossen werden. Deshalb werden sie auch weiter Unterschriften für den Standort-Erhalt sammeln. Über 1500 haben sie schon zusammen.

(RP)
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