Langenfeld Drei alte Tanten und die Lebensfreude

Langenfeld · Die Theatergruppe der kfd Berghausen beginnt den Vorverkauf der Karten für ihr neustes Stück "Traatsch am Dorfplatz".

Wer selbst für ein Pressefoto nicht aufhören kann zu singen, der muss eine Menge Lebensfreude besitzen. Lauter Gesang und Gelächter schallt dem Besucher der Theaterfrauen der kfd Berghausen beim Eintritt in das Pfarrheim der St. Paulus-Gemeinde entgegen. Gut gelaunt kommen sie zusammen, um Auskunft über ihr neues Stück, "Traatsch am Dorfplatz", einem Mundart-Schwank aus der Feder des Verseschmieds Arno Boas, zu geben. "Mit unserem Stück möchten wir den Menschen einen Nachmittag voller Lachen und ohne Sorgen bieten", erläutert Nicole Otten, mit 35 Jahren das "Küken" der Truppe. Das bejahen die 13 übrigen Frauen zwischen 35 und 75 sofort. Der Spaß stehe im Vordergrund, ob bei den Proben oder bei der Wahl des Stückes.

"Unsere Stücke thematisieren nicht zwangsläufig christliche Themen, aber wir haben den Anspruch, Zeitgemäßes zu präsentieren", erklärt Susanne "Sunny" Freitag. Sie und ihre Schwester Andrea Friedensdorf spielen in dritter Generation bei der kfd Berghausen Theater. "Schon unsere Großmutter hat hier mitgewirkt und jetzt führen wir diese Tradition fort", resümiert Friedensdorf, die im diesjährigen Stück als eine von zwei Souffleusen hinter der Bühne agieren wird. Insgesamt sind sich alle einig: Tradition gerne, aber bitte nicht eingestaubt.

So wird das 85-jährige Bestehen im nächsten Jahr gefeiert, aber die Idee, das erste aufgeführte Stück wiederaufzulegen, wurde schnell verworfen. "Das ist heutzutage nicht mehr zeitgemäß", erläutert Ursula Reif, Sprecherin der kfd Berghausen. Die Geschichte vom "Traatsch am Dorfplatz" handelt in der Gegenwart, spricht Themen wie Geldgier, Eitelkeit, Rücksichts- und Gedankenlosigkeit an, es entführt die Zuschauer zu stolzen Bauern, einem gewissenlosen Geschäftsmann, drei alten Tanten und einem Tierarzt, den Bewohnern eines bäuerlichen Dorfs. Dieses Dorf wird an den angesetzten Spielterminen im März nächsten Jahres im Pfarrsaal der St.-Paulus-Gemeinde Gestalt annehmen. "Wir stellen das alles selber her, von den Kostümen über die Theaterschminke bis hin zum Bühnenbild", erklärt Sunny Freitag. Auch die Umwandlung des Stückes vom Schwäbischen ins Bercheser Platt, einem bergischen Dialekt, den einige der Damen sprechen können, gehört dazu. "Unser Stück wird zur Hälfte auf Platt, zur anderen auf Hochdeutsch gesprochen. Man sollte daher keine Angst haben, etwas nicht zu verstehen", erklärt Freitag. Und Gisela Wollenberg fügt hinzu: "Für jeden ist sprachlich etwas dabei."

Karten für das Stück werden an vier verschiedenen Orten in den Vorverkauf gehen. "Wir sind jedes Mal ausverkauft und rechnen damit, dass auch in diesem Jahr die Karten schnell weg sein werden", berichtet Birgit Konstanty, die Leiterin der Theatergruppe. Und betont: "Die Einnahmen aus dem Stück gehen alle an gemeinnützige Projekte der kfd vor Ort und in ein Hilfsprojekt in Indien." Mit so viel Lebensfreude und Energie, die von den Frauen in das Stück gesteckt werden, kann man gespannt auf das Resultat mit den drei alten Tanten auf dem Dorfplatz sein.

(kles)
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