Monheim Doppel-Kita soll wie ein Dorf aussehen

Monheim · Bei der Bürgerversammlung zu den Bauprojekten am Mona Mare ging es auch um Verkehrsbelastung und Parkplatznot.

Die Monheimer Stadtverwaltung hat sich in der Vergangenheit als große Befürworterin von Kreisverkehren gezeigt. Den Forderungen nach einem Kreisel an der Kreuzung Kurt-Schumacher-/Köpenicker Straße erteilte Bürgermeister Daniel Zimmermann indes am jetzt eine Absage. Bei einer Bürgerversammlung stellte die Verwaltung ihre Pläne für den Bebauungsplan 106 M "östliche Heide" vor, der das Areal zwischen Mona Mare und Bürgerwiese umfasst. Etliche Anwohner der Kurt-Schumacher-Straße, die über die sogenannte Nord-Süd-Spange an die Alfred-Nobel-Straße angebunden werden soll, befürchten erheblich mehr Verkehrsbelastung. Einem Anwohner, der auf den Kreisel an der Alfred-Nobel-Straße verwies, hielt Zimmerman entgegen, dass dort immerhin 10.000 Fahrzeuge unterwegs seien. "An der Kurt-Schumacher-Straße sind wir weit von den Verkehren entfernt, die einen Kreisel nötig machten."

Tatsächlich wird die immer wieder von der Stadt propagierte erhebliche Entlastung der Opladener Straße durch diesen zusätzlichen Zweig nicht eintreten. Laut einem Verkehrsgutachten würde er nur 1000 Pkw von der Opladener Straße abziehen, dem stehen 3100 zusätzliche Pkw auf dem dann auszubauenden Sträßchen Heide gegenüber. "Wir könnten aber so viele Verkehrsbeziehungen aus dem Berliner Viertel in Richtung Süden ableiten" erklärte Stadtplaner Robert Ullrich. Die ausgebaute Straße soll eine sieben Meter breite Fahrbahn erhalten, darauf werden jeweils anderthalb Meter breite Radfahrwege abmarkiert. Entlang der Bürgerwiese soll ein zwei Meter breiter Fußweg führen.

Nach dem Bau der türkischen Moschee (die RP berichtete) und einer Doppelkita in der Nachbarschaft werde sich - so die Furcht vieler Anwohner - auch die Parksituation weiter verschärfen. Die Teilnehmer der Bürgerversammlung erfuhren, dass in dem Plangebiet insgesamt 100 neue Parkplätze entstehen. Neben den 43 Parkplätzen auf dem Grundstück der türkischen Ditib-Gemeinde sollen auf der anderen Seite der Schumacher-Straße 25 Stellplätze hinzukommen. Das Grundstück hierfür wird die Stadt nach eigenen angaben erwerben. Außerdem werden an der Ladenzeile des islamischen Gemeindezentrums Kurzparkplätze angelegt. Auch die Bewohner der Reihenhauszeile am Eingang der Köpenicker Straße haben sich mehr Stellplätze gewünscht.

Der Düsseldorfer Architekt und CDU-Ratsherr Michael Nagy, dessen Büro schon die jüngste Kita am Allwetterbad geplant hat, stellte den Bürgern seine Pläne für die Doppelkita auf dem ehemaligen Freibadgelände vor. Ganz anders als bei der sehr aufgefächerten Struktur der bereits fertigen Kita sind hier die Gruppenräume um eine zentrale Halle angeordnet: "Dieser offene Ansatz ist im Kommen, die Gruppenzentrierung wird in Richtung einer Fokussierung auf Angebote in den Gruppen aufgelöst", sagte Nagy. Jeder Gruppenraum bildet jeweils mit Neben- und Ruheraum ein Modul. Da die beiden Kitas in Holztafel-Fertigbauweise errichtet werden sollen, erhoffen sich Bauherr und Architekt günstige Konditionen vom Hersteller. Da die Elemente unterschiedlich hoch sind, wirkt die Kitas äußerlich wie mehrere ineinandergeschobene Häuser. Dieser dörflichen Eindruck wird durch unterschiedliche Fassaden unterstrichen. Die Außenanlagen sollen naturnah gestaltet sein - "mit viel Sand und Pfützen", sagt Nagy. Damit sich die Kinder ungehemmt "einsauen" können, die Kita selbst aber sauber bleibt, verfügen die Sanitärräume der Gruppen über einen Zugang zum Garten.

Auf dem Kitagelände befinden sich acht Parkplätze und eine "Kiss-and-Ride-Zone". Die benachbarte Moschee-Gemeinde hat erklärt, dass ihre Parkplätze vormittags mitgenutzt werden können. Allerdings soll die Kita schon Ende 2018 fertig sein.

(RP)
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