Langenfeld Die Umweltzone startet in zwei Wochen
Langenfeld · Ab dem 1. Januar dürfen motorisierte Fahrzeuge im Gebiet zwischen Hardt, Winkelsweg, Industriestraße und A 3 nur noch dann unterwegs sein, wenn sie eine grüne oder gelbe Umweltplakette haben; oder eine Ausnahmegenehmigung.
Zehn Fakten: Was Sie über Umweltzonen wissen sollten
Die merkwürdigen Gebilde an einigen Immigrather Kreuzungen sind kein weihnachtlicher Straßenschmuck. Vielmehr handelt es sich bei den mit gelben Säcken verhüllten Schildern um Vorboten der ersten Langenfelder Umweltzone.
Ab 1. Januar dürfen nur noch Autos mit grüner oder gelber Umweltplakette in das Gebiet zwischen Hardt, Winkelsweg, Industriestraße und A 3 einfahren. Wer an seinem Fahrzeug keine dieser beiden Plaketten kleben hat, muss das auf der Grafik grün markierte Gebiet ab übernächster Woche meiden.
Hintergrund Grundlage der bundesweit 50. Umweltzone ist nach Angaben der städtischen Verkehrsplaner Wolfgang Honskamp und Franz Frank der gerade in Kraft getretene Luftreinhalteplan. Frank: "Er soll zusammen mit einer Grünen Welle ab 2013 auf der Schneider- und Bergischen Landstraße den an der Schneiderstraße gemessenen Gehalt an Stickstoffdioxid in der Luft unter den zulässigen Wert senken." Im vergangenen Jahr lag an der Schneiderstraße der amtlich gemessene Stickstoffdioxid-Gehalt (NO2) mit 52 Mikrogramm pro Kubikmeter deutlich über dem zulässigen Grenzwert (40). Weil ein Linksabbiegeverbot für Lkw und Halteverbotsschilder um die Messstelle daran wenig änderten, forderte die Bezirksregierung ein Bündel von Vorschlägen ein, die den NO2-Wert in dieser Zufahrtsstraße zum beiderseits gelegenen Gewerbegebiet unter den Grenzwert senken sollen.
Beschilderung Noch nicht an allen Einmündungen stehen die Schilder, die auf Umweltzone und Plakettenpflicht aufmerksam machen sollen. Während die Stadtverwaltung rings um das etwa anderthalb Quadratkilometer große Gebiet alle abzweigenden Straßen damit ausgestattet hat, für die sie zuständig ist, lassen die vom NRW-Landesbetrieb Straßenbau zu verantwortenden Schilder an der Schneiderstraße (L 403) noch ein wenig auf sich warten. Abteilungsleiterin Imke Halbauer versicherte auf Anfrage der RP indes, dass die Schilder an der Schneiderstraße noch in der ersten Januarwoche aufgehängt werden sollen. "Es war wegen der erst im Oktober rausgegangenen Anordnung und bestehenden Rahmenverträgen für uns zeitlich nicht vorher zu schaffen."
Kontrollen "Wir werden nach dem Start der Umweltzone dort sicher keine Leute postieren, um mögliche Verstöße gezielt zu ahnden", sagte Polizei-Pressesprecher Ulrich Löhe. Aber bei normalen Verkehrskontrollen in diesem Gebiet würden die Polizisten "künftig schon darauf achten, ob die grüne oder gelbe Plakette vorhanden ist". Ähnlich äußerte sich der städtische Ordnungsamtsleiter Christian Benzrath. Bei Überprüfungen, ob Autos rechtmäßig parken, würden seine Außendienstmitarbeiter innerhalb der Umweltzone künftig auch die Aufkleber im Blick haben. "Aber nur deswegen werde ich niemanden dorthin schicken."
Ausnahmegenehmigungen In der Diskussion um die Umweltzone gab es Bedenken, dass Gewerbetreibenden mit älteren Lkw das Verbot für Kfz mit roter Plakette erheblich zu schaffen machen könnte. Danach kündigte die Verwaltungsspitze an, Nachteilen für ansässige Unternehmen etwa durch Ausnahmegenehmigungen für teure Spezialfahrzeuge begegnen zu wollen. Verkehrsplaner Frank zufolge wurden bislang zwei solcher Ausnahmegenehmigungen erteilt. "Außerdem haben Leute, die in der Umweltzone wohnen und deren Fahrzeug weder grüne noch gelbe Plakette hat, zur Umrüstung ein halbes Jahr Zeit."
Grüne Welle Die erwähnte Grüne Welle auf der Schneider- und Bergischen Landstraße (L 402) zwischen Kronprinzstraße und A 542-Auffahrt soll laut Imke Herbauer spätestens im Sommer 2013 gewährleistet sein. "Ab dem Frühjahr werden wir die Ampelanlagen an den beiden Kreuzungen Kronprinzstraße und Hardt komplett erneuern." Die drei Ampelanlagen auf dem südlichen Abschnitt würden entsprechend geschaltet.
