Monheim Monheim verschärft Tempolimit am Rhein

Monheim · Die Politiker im Planungsausschuss votieren einstimmig für die Umgestaltung der Kapellenstraße.

 Der Bereich um die Marienkapelle wird so umgestaltet, dass das Baudenkmal optisch stärker an den Rhein rückt. Die Kapellenstraße soll den Weg vom Schiffsanleger aus weniger stark durchschneiden.

Der Bereich um die Marienkapelle wird so umgestaltet, dass das Baudenkmal optisch stärker an den Rhein rückt. Die Kapellenstraße soll den Weg vom Schiffsanleger aus weniger stark durchschneiden.

Foto: Matzerath, Ralph (rm-)

Die Marienkapelle ist bei der Umgestaltung der Straßen An d’r Kapell und der Kapellenstraße das wichtigste Gestaltungselement. Sie wieder ein Stück frei zu stellen und damit in den Blickpunkt zu rücken, habe deshalb erste Priorität, sagte Heiko Hindricks vom Büro Leinfelder Ingenieure. Er stellte den Politikern im Monheimer Ratsausschuss für Stadtplanung die konkreten Pläne vor. Anschließend stimmten alle Fraktionen einstimmig für den Baubeschluss. Der Rat hat in seiner Sitzung am 19. Dezember das letzte Wort.

Zwischen Schiffsanleger und den drei  neuen Häusern mit dem Titel  „Rheinkiesel“  soll auch der historische Teil mit Marienkapelle, dem Platz davor, der Kastanie und dem Deusser-Haus städtebaulich aufgewertet werden. Ziel ist es, für die Touristen, die mit dem Boot anlegen, dort einen attraktiven Anziehungspunkt und Aufenthaltsbereich zu gestalten.

Fachbereichsleiter Andreas Apsel hat jetzt mit der Übernahme der L 293 (Kapellenstraße) vom Landesbetrieb Straßen NRW  beste Möglichkeiten, die Trennung zwischen Rhein und Stadt aufzuheben. Ziel ist es, die Straße an d´r Kapell mit der Promenade zu verknüpfen. Dafür soll die Kapellenstraße schmaler werden, im Gegenzug wird die Promenade breiter und bekommt viele Bänke.  Es wird Tempo 30 eingeführt. „Überall kann die Fahrbahn dann leicht überquert werden“, sagte Ingenieur Heiko Hindricks.

Der Haupteingang der Marienkapelle wird freier zugänglich, weil die Stützwand komplett neu errichtet wird. Dadurch entsteht mehr Platz zur Straße hin. Der Spielplatz im nördlichen Teil fällt weg, damit das Areal vor der Kirche größer werden kann. Dort sollen aber auch einige Spielgeräte aufgestellt werden. Außerdem gibt es Podeste und  Sitzmöglichkeiten mit Blick auf das Kirchlein.  Die Sitzelemente  – solche, wie sie  bereits vor dem Rathaus stehen – umrahmen den gesamten Platz. Eine 2,50 Meter breite Rampe  führt von der Kapellenstraße bis  vor die Kirche. Das Gelände im Süden der Kapelle (gegenüber dem Hotel, den Gaststätten und dem Biergarten) wird mit der Rheinpromenade verbunden. Die Planer wollen  die Höhenunterschiede mit Rampen und mit Treppen für Fußgänger ausgleichen. Die vier Meter breite Haupttreppe soll direkt gegenüber dem Schiffsanleger entstehen. Auch das Kanalnetz wird im Zuge der Umgestaltung erneuert, berichte der Ingenieur.  Weil einige Parkplätze an der Straße An d’r Kapell wegfallen, wird eine Stellplatzanlage mit 22 Parkmöglichkeiten gebaut. An der Kapellenstraße sind 27 weitere Plätze  vorgesehen.

Lucas Risse (Peto) hält die Planung für sehr gelungen. Er freue sich über die zusätzlichen Parkmöglichkeiten und lobte:  „Die Trennung zum Rhein hin wird aufgehoben.“  Michael Nagy (CDU) fand es „schön, dass dort etwas passiert“. Er äußerte aber die Sorge, dass die Umbauarbeiten möglicherweise nicht mit anderen Projekten abgestimmt seien. „Die Straße ist eine Hauptverkehrsader.“  Andreas Apsel gab Entwarnung: „Wir haben viel vor und gucken genau, was passiert. Selbstverständlich haben wir die Maßnahmen im Blick.“

Baubeginn ist im Spätsommer 2019. Ein Jahr später soll alles fertig sein. Im Februar gibt es  eine Bürgerinformation. Kosten: 2,5 Millionen Euro für den Umbau, 1,6 Millionen Euro für die Kanalsanierung.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort