Monheim Die CDU wirft der Verwaltung Hilflosigkeit vor

Monheim · Mit reichlich Kopfschütteln nimmt die CDU zur Kenntnis, was sich zurzeit in Monheims Bildungslandschaft abspielt. In Monheim-Süd werde nunmehr die zweite Kindertagesstätte innerhalb weniger Jahre gebaut. Zusammen mit der ebenfalls neuen Einrichtung an der Knipprather Straße erwecke das den Eindruck, als hätte die Stadtverwaltung den Bedarf völlig falsch eingeschätzt, sagt CDU-Fraktionschef Markus Gronauer. "Die CDU hat bereits 2012 bei der Abschaffung der Kita-Gebühren darauf hingewiesen, dass die Gebührenbefreiuung zu einer erhöhten Nachfrage führen könnte. Die Verwaltung hat diesen Hinweis völlig ignoriert. Nun gerät sie unter Zugzwang". Ihn ärgert, dass die Zahlen der Kindergartenbedarfsplanung nicht schon bei den Haushaltsplanberatungen im Dezember vorlagen. "Der Neubau einer Kita für 3,3 Million Euro ist auch bei Monheims Haushaltslage mit Bedacht umzusetzen. Dass unterjährig immer wieder Projekte dieser Größenordnung vorgestellt werden, ist in höchstem Maße unseriös", sagt Gronauer. Aber nicht nur bei den Kitas hat erden Eindruck gewonnen, der Verwaltung fehle der Überblick.

Seit 2012 fordere die CDU einen "Masterplan Schule". "Wer mit den Schulleitungen gesprochen hätte, wäre zu denselben Ergebnissen kommen wie dieses Gutachten - ohne dafür Geld in die Hand nehmen zu müssen", ärgert sich Tim Brühland. Der stellvertretende Fraktionsvorsitzende der CDU war früher selbst Mitglied im Schulausschuss und brachte damals den Antrag selbst ein. Immer wieder wurde die Verwaltung aufgefordert, die Bedarfe der einzelnen Schulen abzufragen und der Politik vorzulegen. Aber nichts sei geschehen. Aus- und Umbauten, die für moderne Schulkonzepte und Lernräume notwendig gewesen wären, seien immer wieder verschoben worden, weil die Verwaltung von sinkenden Schülerzahlen ausging.

Das von Dr. Garbe & Lexis vorgelegte Gutachten bestätige nun, dass die Schülerzahlen sogar leicht steigen. Das führe Grundschulen an die Kapazitätsgrenze. "Aber wollen wir in der Hauptstadt des Kindes Klassen mit 29 Kindern?", fragt Brühland. Die gibt es jetzt schon. Zudem Überhangklassen an den weiterführenden Schulen. Ein Armutszeugnis, findet er.

Vor diesem Hintergrund hält die CDU die Überlegungen des Bürgermeisters Daniel Zimmermann zu weiteren Wohnprojekten an der Erich-Klausener-Straße für verfehlt. Fraktionschef Gronauer fordert deshalb: "Wenn 2017 die Hauptschule aufgegeben wird, muss geprüft werden, ob das frei werdende Gelände nicht einer anderen Nutzung zuzuführen ist. Die CDU kann sich an diesem Standort auch gut einen Schulneubau vorstellen."

(elm)
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