Langenfeld/Monheim Dichter Nebel legt Taxi-Service lahm

Langenfeld/Monheim · In der Silvesternacht starteten zahlreiche Droschken wegen der schlechten Sicht erst gar nicht. Viele Kunden warteten mehrere Stunden auf die Wagen.

Die Reusratherin Marga Abschlag (80) wird die letzte Silvesternacht trotz einer schönen Feier nicht in guter Erinnerung behalten. Die alte Dame versuchte ab 1.30 Uhr ein Taxi zu bestellen, das sie von Richrath nach Hause bringen sollte: "Ich bin nicht mehr gut zu Fuß." Stundenlang erreichte sie jedoch keines der ortsansässigen Unternehmen in Langenfeld und Monheim. Überall war dauerbesetzt: "Ich habe mir die Finger wund gewählt!" Erst gegen 6.30 Uhr holte sie dann ein Wagen ab.

Grund: Wegen des extrem dichten Nebels, der in der Region ab Mitternacht aufgezogen war, fuhren viele Taxifahrer aus Sicherheitsgründen erst gar nicht los, oder sie drehten nach kurzer Zeit wieder zum Firmengelände um. Dadurch fielen Fahrer aus, die sonst im Einsatz gewesen wären. Zusätzlich verdoppelten oder verdreifachten sich die Fahrzeiten wegen der schlechten Sicht. "Die Unternehmen hätten zumindest eine Mailbox anstellen müssen, um die Kunden zu informieren", klagt Frau Abschlag.

Doch dazu blieb den Taxi-Betrieben keine Zeit. Im Familienunternehmen Klaasen am Langenfelder Winkelsweg gingen zwischen Mitternacht und vier Uhr morgens 596 Anrufe ein. "Das Telefon klingelte unaufhörlich", sagt Inhaber Uwe Klaasen. Von seinen sechs Autos waren vier unterwegs. "Einer meiner Fahrer, der einmal bei Schnee in einen schweren Unfall geraten war, hat sich gar nicht erst getraut, loszufahren", berichtet er.

Klaasen selber saß zwischenzeitlich am Steuer eines Taxi-Busses, um Stammkunden nach einer Party in Duisburg abzuholen. Eindreiviertel Stunden hat er für die Tour gebraucht. "Von meinem Sitzplatz konnte ich die weißen Markierungen auf der Fahrbahn nicht mehr erkennen", sagt er. "Es war gigantisch dichter Nebel, und es war eine harte Nacht." Dennoch steuerte Klaassen seine Kunden sicher an mehreren Unfällen vorbei nach Langenfeld. "An der Solinger Straße konnte man vom Auto aus die Polizeiwache nicht mehr erkennen." Gegen 8.45 Uhr kam das letzte Auto auf den Hof zurück.

Beim Taxiservice Mehdi an der Bahnhofstraße sind drei von zehn Fahrern in der Silvesternacht umgekehrt und haben den Betrieb eingestellt. "Unsere Kunden hatten sehr lange Wartezeiten", bedauert Disponent Sascha Powroznik. Für Verzögerungen sorgte auch, dass die Fahrer von Langenfeld nach Monheim 45 Minuten brauchten. "Es war katastrophal." Das Monheimer Taxiunternehmen an der Konrad-Zuse-Straße war nicht komplett besetzt. Wegen des Nebels hätten Fahrer ihre Wagen stehen lassen. "Es war einfach zu gefährlich", sagt ein Mitarbeiter.

(RP)
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