Langenfeld Der Turm diente im Krieg als BeobachtungsstandProgramm im Jubiläumsjahr

Düsseldorf · Bereits 1877 wurde ein „Bethaus“ für die evangelischen Gemeindeglieder in Immigrath errichtet und 16 Jahre später ein Kirchbauverein gegründet. Am 28. Juni 1908, einem Sonntag, wurde der Grundstein der Erlöserkirche gelegt. Veranschlagte Baukosten: 92000 Mark (tatsächliche Gesamtkosten: 121486 Mark). Ein Jahr und fünf Monate später, am ersten Advent 1909, wird die neue Kirche mit einem Festgottesdienst von Pfarrer Adolf Buse in Dienst genommen. 1911 wird die erste Orgel von Kronprinz gestiftet.

Bereits 1877 wurde ein „Bethaus“ für die evangelischen Gemeindeglieder in Immigrath errichtet und 16 Jahre später ein Kirchbauverein gegründet. Am 28. Juni 1908, einem Sonntag, wurde der Grundstein der Erlöserkirche gelegt. Veranschlagte Baukosten: 92 000 Mark (tatsächliche Gesamtkosten: 121 486 Mark). Ein Jahr und fünf Monate später, am ersten Advent 1909, wird die neue Kirche mit einem Festgottesdienst von Pfarrer Adolf Buse in Dienst genommen. 1911 wird die erste Orgel von Kronprinz gestiftet.

Die beiden Weltkriege kosten die Erlöserkirche jeweils zwei Glocken, die zu Kriegszwecken verwendet werden. Soldaten benutzen den Kirchturm als Beobachtungsstand. In den letzten Tagen des Zweiten Weltkrieg wird auch das Gebäude stark beschädigt. Viele Gemeindeglieder haben Angehörige verloren. Als der Krieg vorbei ist, drängen viele Flüchtlinge aus dem Osten nach Langenfeld. Sie vergrößern die evangelische Gemeinde vor Ort.

1957 kommt Johannes Lauer, der aus Schlesien stammt, als Pfarrer an die Erlöserkirche. In seine Amtszeit fällt die Anlieferung von drei neu gegossenen Glocken. Die Auftraggeber, Überlebende und Zeugen von zwei Weltkriegen, wollen, so die Kirchenchronik, dass „der inständige Ruf der Glocken nicht nur das Ohr, sondern auch die Herzen der Gläubigen“ erreicht.

1968 wird an der Stelle des alten Bethauses ein Gemeindezentrum errichtet, das fortan für verschiedene Gruppen wie den Chor oder Jugendkreis offen steht. Zwei Jahre später wird die neue Peter-Orgel eingebaut. Angesichts der Erkenntnis, dass der Gottesdienst nicht vom Pfarrer gehalten, sondern von der Gemeinde gefeiert wird, beschließt die Gemeinde 1979 eine umfassende Innenrenovierung. Die Neuordnung des Chorraumes steht im Mittelpunkt. Dabei geht es vor allem darum, die starren Aufbauten durch Mobiliar zu ersetzen und somit Platz zu schaffen. Bestes Beispiel dafür ist der Altar auf Rollen. Seit 1994 wird im „KunsTraumKirche“ regelmäßig ausgestellt.

langenfeld (stm) Mit der Fotoausstellung „Wie sie damals war“ starten am morgigen Sonntag um 11 Uhr die ganzjährigen Jubiläums-Feierlichkeiten in der und um die Erlöserkirche. In den sechs Rundbögen der Apsis werden Innenaufnahmen des Hobby-Fotografen Volker Raettig (Pfarrer i.R.) ausgestellt. Das Motiv der Erlösung ist der Schlussakkord eines Filmgottesdienstes am 21. Januar um 19.30 Uhr, in dem der Spielfilm „Vier Minuten“ (mit Monica Bleibtreu und Hannah Herzsprung) als Predigt gezeigt wird. Der Eintritt ist frei.

Weitere Höhepunkte sind am

11. März um 19.30 Uhr ein offener Abend mit Bürgermeister Magnus Staehler und Podiumsdiskussion

14. März um 18 Uhr und 15. März um 17 Uhr die Aufführung von Mozarts „Requiem“. Für November studieren die Kantorei und der Modernchor unter Leitung von Esther Kim überdies das Gospeloratorium „Prince of Peace“ von Joan Bell ein.

22. März um 11 Uhr „Federleichtes“ des bildenden Künstlers Wilfried Diesterheft-Brehme

27. März um 19.30 Uhr das Kirchenkabarett „Klüngelbeutel“

6. bis 8. April von 19 bis 22.30 Uhr Bibliodrama in der Karwoche „Weiße Gärten in der blauen Stunde“

28. Juni um 11 Uhr ein Open-Air-Gottesdienst mit anschließenden „Spielen wie vor 100 Jahren“

21. August um 19 Uhr ein großes Abend-Mahl in der Erlöserkirche

23. August um 11 Uhr die Präsentation farbiger Glasfenster

4. September um 19 Uhr das Musikprojekt „Rock meets God“

28. November von 16 bis 23 Uhr das große Jubiläumsfest

29. November (1. Advent) um 11 Uhr der Geburtstagsgottesdienst mit Oberkirchenrat Klaus Eberl und der Kantorei der Erlöserkirche

Info Ein Programm-Flyer ist im Gemeindeamt (Hardt 25, Tel. 92 77-0) erhältlich. Unter www.100-Jahre-Erlöserkirche. de gibt es aktuelle Veranstaltungstipps.

(RP)
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