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Monheim Der "Spielmann" hat erneut geschlossen

Monheim · Pächter Marcel Mayer verkündete am Samstag auf Facebook die Schließung des Lokals. Eigentümer Frank Wiegand hat noch keine Idee, wie es weitergeht, lobt aber die Initiative der Stadt.

 Das Traditionslokal Spielmann in der Monheimer Altstadt hat schon wieder geschlossen.

Das Traditionslokal Spielmann in der Monheimer Altstadt hat schon wieder geschlossen.

Foto: RALPH MATZERATH

Trotz der beispiellosen Initiative der Stadt, die Kneipenlandschaft in der Altstadt als Mietgarantin zu erhalten, wurde jetzt einmal mehr ein Zapfhahn zwangsweise zugedreht. "Aus wirtschaftlichen Gründen" müsse er die Traditionsgaststätte Spielmann schließen, habe ihm sein Pächter Marcel Mayer mitgeteilt, berichtet Frank Wiegand, der Eigentümer der Immobilie an der Turmstraße. "Ich bin völlig überrascht", bekennt er, lobt aber die gute Zusammenarbeit mit Mayer. Viel Glück im Sinne einer dauerhaften Vermietung hat Wiegand bisher nicht mit seinen Pächtern gehabt, seit er die Immobilie 2007 erwarb. Nach gut zwei Jahren gab Sergio Tendeiro im August 2010 auf, dann übernahm Miteigentümerin Christa Deutz die Leitung kommissarisch, bis Marcel Mayer im März 2012 die Gaststätte nach einer umfangreichen Renovierung wieder eröffnete.

Der Pächter selber gibt zu den Gründen der Schließung keinen Kommentar ab. Erst müsse er einige Dinge klären, sagt er. Am Samstag hatte das Team über Facebook das Ende der Traditionskneipe verkündet. "Wir verabschieden uns ganz herzlich von allen Gästen und Freunden. Es war eine geniale Zeit mit Euch..." Die Aufrufe, weiter zu kämpfen, verklingen offenbar ungehört.

Auch Tendeiro hatte seinen Rückzug damit begründet, dass sich der Betrieb nicht rechne, er zunehmend rote Zahlen schreibe, weil zu wenig Gäste kämen. Zudem habe ihm bei Sonderpartys oft die Ordnungsbehörde einen Strich durch die Rechnung gemacht. Auch Mayer musste offenbar die bereits verkauften Karten für seine letzte Veranstaltung, eine Halloween-Party, zurücknehmen, nachdem ihn die Stadt darauf hingewiesen hatte, dass seine "All- inklusive-Party" auf eine so genannte Flatrate-Party hinausliefe. Schon seit 2007 sind solche Partys, bei denen alkoholische Getränke ohne Mengenbegrenzung zu einem einmal entrichteten Preis auszuschenken werden, gesetzlich verboten. "Herr Mayer hat von sich aus davon Abstand genommen", sagt Hans-Peter Anstatt vom Ordnungsamt.

Eigentümer Frank Weigand will jetzt erst einmal "aufräumen und gucken, wie wir weitermachen". Einen Plan B habe er im Moment nicht. Das benachbarte Schülercafé habe dem Spielmann jedenfalls keine Gäste abspenstig gemacht, das "befruchtet eher". Die Initiative der städtischen Wirtschaftsförderung, leerstehende Lokale dauerhaft anzumieten, um den Eigentümern sichere Einnahmen zu garantieren, findet er jedenfalls gut. "Das ist sicherlich eine gute Hilfe."

"Dieser Fall zeigt, wie wichtig unser Konzept ist", sagt Bürgermeister Daniel Zimmermann. Die Stadt wolle demnächst auch in Zusammenarbeit mir der Initiative um Emil Drösser die Gestaltung des Alten Marktes angehen. Er sei zuversichtlich, dass der Spielmann einen neuen Betreiber findet. Offenbar habe das Konzept des bisherigen Pächters nicht funktioniert. Andere Lokale, wie etwa der Biergarten, liefen ja erfolgreich.

(RP)
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