Rp-Bürgermonitor Monatscheck Der Post fehlt weiter Personal

Langenfeld · In einigen Bezirken sind viele Sendungen in den vergangenen Wochen gar nicht gekommen.

Rp-Bürgermonitor Monatscheck: Der Post fehlt weiter Personal
Foto: Schnettler

Langenfeld (og) Der Ärger vieler Langenfelder über nicht zugestellte Briefe geht ungebremst immer weiter. "Ich wohne in der Nähe vom KAG (Oskar Erbslöh-Straße) und in den letzten zwei Wochen gab es jeweils nur mittwochs Post, da aber gleich ein ganzer Batzen - die Wochenration. Habe mich mehrfach bei der Hotline in Bonn beschwert - dort wird die Beschwerde aber nur entgegengenommen und weitergeleitet. Sehr unbefriedigend!", schreibt Jürgen Bisch.

"Auch wir haben noch ein Erlebnis mit der Briefzustellung zu erwähnen: ein Brief an uns wurde mit dem Stempelaufdruck "Der Empfänger ist nicht zu ermitteln" zurück geschickt! Unsere Adresse besteht seit 1984, der Absender hatte den Brief deutlich und fehlerlos beschriftet. Auf Nachfrage bekamen wir zur Antwort, dass man wohl keine Lust hatte den Brief zuzustellen" empören sich U. und Klaus Reineke in einer E-Mail an unsere Redaktion.

In der Tat sprach auch Rainer Ernzer, Sprecher der Deutschen Post DHL von "einem Chaos und Extrem-Zustand", von dem ungefähr ein Fünftel der Postkunden in Langenfeld betroffen sei. "So einen Krankenstand hatten wir noch nie. Die Leute sind auch nicht nur Tage, sondern Wochen lang außer Gefecht. Es ist eine Herausforderung für uns, dieses Situation jetzt zu meistern." Zwar habe sich am Krankenstand nichts geändert, aktualisierte Ernzer gestern den Stand der Dinge. "Aber wir haben die Postberge, die liegengeblieben waren, abgearbeitet." Jetzt hofft er, dass sich die Lage trotz Personalknappheit beruhigen wird.

Ansgar Zelfel von der Wupperstraße hofft mit ihm. Er ist ein weiterer Postkunde, der vergebens auf Post wartete.

In der Woche zuvor hatten sich viele Langenfelder bereits über die Deutsche Post DHL beschwert, weil drei Tagen lang weder Rechnungen, noch Zeitschriften-Abos, Einladungen, Grußkarten und Arztbriefe ankamen. Eigene Erfahrung der Autorin: Ein Brief, der am 4. Januar in Haan abgeschickt wurde, ist bis heute nicht angekommen. Das deckt sich mit der Aussage von Postkundin Heidrun Feldmann, die am 3. Januar eine Postsendung in Monheim aufgab. Am 13. Januar hat sie Langenfeld erreicht, sagt Heidrun Feldmann - also nach zehn Tagen. "Da bleibt einem doch die Spucke weg. Anscheinend ist in Langenfeld unter den Briefzustellern eine Epidemie ausgebrochen." Annemarie Ringelmann von der Seidenweberstraße nimmt es mit Humor: "Der Zusteller, der sporadisch in Richrath war, wurde wohl aus dem Bereich Seidenweberstraße abgezogen. Hier wurde vergangene Woche nur Montag und Dienstag die Post geliefert", sagt sie. Auch die Anwohner des Isarwegs warten mitunter tagelang auf ihren Briefboten.

Die Post hat derweil In Langenfeld neue Kräfte eingestellt, die allerdings eingearbeitet werden müssten. Wer keine Ortskenntnis habe, brauche enorm lange für einen Bezirk, so Ernzer

Die Idee, Briefe und Karten selbst abzuholen, sei auch keine Lösung. "Das wäre, wie eine Nadel im Heuhaufen suchen", so Ernzer. "Außerdem sollten wir doch in der Lage sein, die Post zuzustellen, ohne dass man sich selbst auf den Weg machen muss."

(RP)
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