Adventstürchen Wir Warten (4) Der letzte Schritt zum neuen Auto kann dauern

Langenfeld · Die Tür öffnet sich, ein Mann betritt den großen Warteraum, ein leicht verschlafenes "Morgen" kommt ihm über die Lippen. Rund eine Handvoll Gäste blicken kurz von ihren Handys oder Zeitschriften auf und erwidern mit dezentem Nicken den Gruß - eine Szene, die man aus Arztpraxen oder den Fluren von Ämtern bestens kennt. In diesem Falle ist es die Nebenstelle der Kfz-Zulassungsbehörde in der Langenfelder Innenstadt, in der die Besucher darauf warten, an den Schalter zu gehen.

"80 bis 85 Prozent unserer Kunden kommen mit einem Termin", berichtet Michael Gertler, Leiter der Zulassungsstellen im Kreis Mettmann. Seit 2013 haben die Kunden die Möglichkeit, sich für einen Besuch an den zwei Anlaufpunkten in der Kreisstadt und im Komplex des Langenfelder Rathauses vorab online anzumelden - oder gegebenenfalls auch einen reservierten Termin wieder abzusagen. "Ich bin spontan gekommen", berichtet Besucher Oliver Stein (Name geändert). In der vergangenen Woche habe er sein neues Auto gekauft, fährt er gut gelaunt fort. "Ich hatte aber einfach noch keine Zeit, vorbei zu kommen." An diesem Morgen wird er nun mit seinen Unterlagen vorstellig - und verlässt die Räume schnell wieder, um direkt gegenüber sein neues Nummernschild abzuholen. "Im Internet ist ja nachzulesen, was man für eine Neuzulassung vorlegen muss", sagt Gertler. Dazu gehören Personalausweis, Fahrzeugbrief, EG-Übereinstimmungsbescheinigung, Versicherungsbestätigung und Bankdaten. "Natürlich kommt es dennoch vor, dass wir auch schon einmal Kunden wegschicken müssen, weil ihre Unterlagen unvollständig sind." Die meisten Kunden blieben freundlich - trotz der Formalitäten und der Wartezeiten, die auch schon mal bis zu einer Stunde, mit Termin deutlich kürzer, dauern können. "Es ist sehr schwer für uns zu planen, wie viele Leute tatsächlich zu uns kommen", sagt Gertler: Besonders voll sei es in der Zulassungsstelle klassischerweise von Mitte Mai bis Mitte Juni.

Den größten Anteil an der Tätigkeit der 23 Mitarbeiter mache das Umschreiben gebrauchter Fahrzeuge aus, gefolgt von der Neuzulassung. Auch der Erwerb von Feinstaubplaketten oder die Abmeldung ihres Autos führt die Kunden in die Behörde - mehr als 75.000 Menschen suchen die beiden Stellen im Kreis Jahr für Jahr auf, ein Drittel davon die Langenfelder Dependance.

Nachdem es mit TÜV- und Zulassungsplakette ausgestattet wurde, verstaut Oliver Stein sein nagelneues Nummernschild. "Das ging heute ganz flott", freut sich der Mann und macht sich auf den Weg nach Hause.

Kfz-Zulassungsstelle in Langenfeld, Konrad-Adenauer-Platz 1, mo-fr 7.30-12 Uhr, do zusätzlich 14-17.30 Uhr; Termine werden vergeben für mo-mi 8-14.45 Uhr, do 8-17.15 Uhr, fr 8-11.45 Uhr.

(RP)
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