Kreis Mettmann Der "Blaue See" soll den Tourismus ankurbeln

Langenfeld · Die Stadt Ratingen und der Kreis wollen das Freizeitareal behutsam ausbauen und mit neuen Angeboten ausstatten.

Der Blaue See: touristische Attraktion, eine verwunschene Idylle, ein märchenhafter Platz für die ganze Familie. So war es bisher — und so soll es auch in Zukunft sein. Das Problem: Das einzigartige Areal rund um den stillgelegten, mit Grundwasser gefüllten Steinbruch ist deutlich in die Jahre gekommen.

Vieles ist marode und nicht mehr zeitgemäß. Es muss also etwas passieren, um das Gelände zukunftsfähig zu machen. Die Vorgaben sind allerdings streng, doch ein behutsamer Ausbau des Areals ist durchaus möglich, wie eine Vorlage des Amtes für Wirtschaftsförderung und Planung des Kreises Mettmann unterstreicht. Das Papier, das der RP vorliegt, wird am kommenden Montag, 18. Februar, erstmalig in Mettmann im Ausschuss für Umweltschutz, Landschaftspflege und Naherholung diskutiert.

In der Ausarbeitung geht es vor allem um ein politisches Bekenntnis zum Ausbau des Geländes. Der Blaue See sei ein touristischer Standortfaktor für die Stadt Ratingen und die Region, heißt es in der Vorlage der Kreisverwaltung. Man wolle ein Tourismusportal für das Neanderland mit attraktiver Gastronomie, einem geologischen Naturpfad und weiteren kulturellen Angeboten für den Kreis Mettmann entwickeln. Anders ausgedrückt: Der Ausbau des Naturgeländes ist ein Leuchtturmprojekt für die gesamte Region.

So sieht es auch die Bezirksregierung, die ein sogenanntes Zielabweichungsverfahren durchaus als richtigen Lösungsweg betrachtet. Im Kern geht es darum, die Planungen ganz konkret abzufassen und das öffentliche Interesse herauszuarbeiten — dies auch mit Blick auf die strengen Vorgaben des Regionalplanes. So könnte man planungsrechtliche Veränderungen vornehmen. Voraussetzung: Das Abweichungserfahren verläuft erfolgreich. Der Weg wäre dann frei für ein zukunftsweisendes Konzept. Ein Planungsbüro hat sich nach einem Auftrag der Stadt mit einer Machbarkeitsstudie beschäftigt — dies unter Berücksichtigung des Natur- und Artenschutzes. Doch dies reicht als Planungsgrundlage noch nicht aus. So will der Kreis 40 000 Euro für eine konkrete Entwurfsplanung bereitstellen. Der Ratinger Ausschuss für Stadtentwicklung und Umwelt (Stuma) hat sich bereits dafür ausgesprochen, 20 000 Euro in den Haushalt einzustellen.

"Wir sind auf einem guten Weg", bilanzierte CDU-Fraktionschef Ewald Vielhaus, der den Stein ins Rollen gebracht und die Mitglieder des Regionalrates bereits zu einem Informationstreffen nach Ratingen eingeladen hatte. Die Zukunft des Areals am Blauen See rückt für die CDU-Kreistagsfraktion immer mehr in den Blickpunkt. "Es ist von großer Bedeutung, wenn ein solch herausragendes Projekt künftig wieder eine größere Rolle in der Naherholung unseres Kreises spielt", meinte Klaus-Dieter Völker, Chef der CDU-Kreistagsfraktion. Zu den Projektbausteinen gehören ein Baumhaus-Hotel, ein geologischer Lehrpfad, ein Imkereibetrieb und ein barrierefreier Rundweg.

(RP/rl)
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