Langenfeld Der Blaue Reiter ist zu Gast im Museum

Langenfeld · Im Langenfelder Stadtmuseum sind 45 Werke verschiedener Künstler zu sehen, die sich Anfang des 20. Jahrhunderts der neuen Kunstrichtung angeschlossen hatten. Alle Exponate sind Leihgaben. Ausstellung läuft bis zum 22. Januar.

 Ausstellungsleiterin Hella-Sabrina Lange und Leihgeber Frank Brabant haben die Schau mit 45 Werken aus im Stadtmuseum Langenfeld eröffnet. Zu sehen sind Federlithographien, Farbholzschnitte, Tusche- und Bleistiftzeichnungen sowie Ölgemälde aus dem Kreis der "Blauen Reiter".

Ausstellungsleiterin Hella-Sabrina Lange und Leihgeber Frank Brabant haben die Schau mit 45 Werken aus im Stadtmuseum Langenfeld eröffnet. Zu sehen sind Federlithographien, Farbholzschnitte, Tusche- und Bleistiftzeichnungen sowie Ölgemälde aus dem Kreis der "Blauen Reiter".

Foto: Ralph matzerath

Porträts mit grün-gelben, großflächigen Gesichtern, Holzschnitte mit Tieren, eine Landschaft mit einer Badenden, die sich im Stil des Pointillismus präsentiert. 45 Werke - Federlithographien, Farbholzschnitte, Tusche- und Bleistiftzeichnungen sowie Ölgemälde - der Künstlervereinigung "Der Blaue Reiter" sind derzeit im Stadtmuseum Langenfeld zu sehen.

Die Vereinigung zählt zu einer der bedeutendsten Künstlergruppen des frühen 20. Jahrhunderts. Zu sehen sind Werke von Franz Marc, Alexej Jawlensky, Wassily Kandinsky, August Macke, Adolf Erbslöh, Paul Klee, Gabriele Münter und Heinrich Campendonk. "Ich bin mir sicher, dass diese hochkarätige Ausstellung ihre besondere Strahlkraft entfalten wird", sagte Bürgermeister Frank Schneider bei der Eröffnung.

Der Blaue Reiter wurde 1911 in München gegründet und galt als Wegbereiter der modernen Kunst. Als "Gruppe" oder "Künstlervereinigung" haben die Begründer des Blauen Reiters, Franz Marc und Wassily Kandinsky, sich selbst allerdings nie gesehen: Sie wollten vielmehr die Vielfalt der künstlerischen Positionen bündeln. Die Mitglieder des Blauen Reiters besaßen keinen gemeinsamen Stil, sondern arbeiteten unabhängig voneinander und durchliefen verschiedene Entwicklungen. Empfindungen, Abstraktion und Reduktion sollten anstelle von Rationalität und abbildgetreue Gegenständlichkeit treten. "Kunst begriff sich als Gefühl, als Gabe und nicht als Wiedergabe. Das Ziel des Blauen Reiters war die Emanzipation des Kunstwerkes von seiner illusionistischen Abbildfunktion", sagte Ausstellungsleiterin Dr. Hella-Sabrina Lange.

So orientierten sich die Künstler am zeitgenössischen Fauvismus und Kubismus, wagten Rückgriffe auf die Volkskunst und den Primitivismus und verbanden die Bildende Kunst mit der Musik, der Literatur und dem Theater. "Kunst war ein synästhetisches Ereignis. Musik und Farben wurden beispielsweise zu Farbklängen", so Lange. Die abstrakte Kunst war geboren und die Künstler des Blauen Reiters revolutionierten bis 1914 die Kunstwelt, bis der Ausbruch des Ersten Weltkrieges ihren Aktivitäten ein jähes Ende setzte.

Besonders Tiere spielen, wie auch in dieser Ausstellung, eine große Rolle. Das zeigen die Werke von Heinrich Campendonks, wie "Geburt der Tiere" oder "Kind mit Katze" sowie Franz Marcs Holzschnitte "Tierlegenden" und "Eidechsen". "Ich empfand schon sehr früh den Menschen als hässlich, das Tier erschien mir schöner und reiner", so Franz Marc in einem Zitat.

Blaue Pferde - der Name entstand bei Marc am Kaffeetisch - suchen Ausstellungsbesucher jedoch vergeblich. "Die konnten wir leider nicht bekommen", sagte Hella-Sabrina Lange. Das Zusammentragen der Werke dauerte fast drei Jahre. Die Leihgaben stammen aus der Sammlung Frank Brabant aus Wiesbaden, der Grafiksammlung der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf, der Galerie Ludorff sowie aus dem Schlossmuseum Murnau.

Bis zum 22. Januar im Stadtmuseum, Hauptstraße 83, Dienstag bis Sonntag, 10 bis 17 Uhr. Eintritt ist frei.

(RP)
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