Langenfeld Dauerärgernis Schulklo: Jetzt gibt's einen Plan

Langenfeld · Am Konrad-Adenauer-Gymnasium sind die Toiletten häufig beschädigt und verunreinigt. Das Konzept einer Klo-AG soll Abhilfe schaffen.

 Thorsten Zimmermann vom Hausmeister-Pool vor der von vielen Jungen gemiedenen Pinkel-Rinne, die durch Urinale ersetzt werden soll.

Thorsten Zimmermann vom Hausmeister-Pool vor der von vielen Jungen gemiedenen Pinkel-Rinne, die durch Urinale ersetzt werden soll.

Foto: Ralph Matzerath

Es ist ein Dauerärgernis am Konrad-Adenauer-Gymnasium (KAG), stinkt Eltern und den meisten Schülern gleichermaßen: Tagtäglich werden die Toilettenanlagen mutwillig verunreinigt, beschmiert und immer wieder auch beschädigt. Obwohl sich vermutlich nur ein kleiner Täterkreis an den über Nacht gereinigten WCs vergreift, so betrifft der spätestens zur Mittagszeit unsägliche Zustand doch die gesamte Schülerschaft. Viele vermeiden es daher, die KAG-Toiletten aufzusuchen.

"So geht es nicht weiter", sind sich die Schülersprecher Anton Clasen, Simon Gerlach und Lukas Wolff einig. Im Schulausschuss stellten sie den Stadtpolitikern jetzt ein Konzept vor, das sie gemeinsam mit Elternvertretern in einer "Klo-AG" ausgearbeitet hatten. Die Parteienvertreter äußerten sich danach sehr angetan über die Eigeninitiative und stellten mit der Aussicht auf einen künftig pfleglichen Umgang im Gegenzug eine mit etwa 50 000 Euro veranschlagte Sanierung und Neugestaltung in Aussicht.

"Schmutz zieht Schmutz an. Und Überwachung schreckt ab." Auf diesen Erfahrungen beruht nach den Worten von Schülersprecher Wolff die Strategie, mit der das Problem angepackt werden soll. Schüler etwa der neunten Klasse sollen den Zustand täglich mehrfach überprüfen. "Im Laufe der Schulzeit kommt jeder mal dran." Verschließbare Behälter mit Jumborollen sollen verhindern, dass lange Bahnen von Klopapier den Boden bedecken oder WCs verstopfen. Wenn Übeltäter erwischt werden, möchte die Klo-AG sie nach dem Verursacherprinzip die Dinge auch selber wieder in Ordnung bringen lassen. Zusätzlich zu Reparaturen beschädigter Sanitärkeramik sollten auch die unappetitliche Urin-Rinne im Jungen-WC durch Urinale ersetzt werden. Auch sei es denkbar, die Räume mit Kunstwerken der Gymnasiasten zu verschönern.

Nach Angaben der Konrektorin Uta Schmitz-Molkewehrum wird das Konzept am 13. März in der Lehrerkonferenz besprochen. "Ich glaube, dass das Projekt von allen Seiten unterstützt wird. Die Feinabstimmung, wo etwa der Schlüssel deponiert wird, dürfte auch kein Problem sein." In der Ausschuss-Sitzung äußerte sich Schmitz-Molkewehrum zuversichtlich, dass die Verantwortung in Schülerhand "genauso gut funktionieren wird wie der Hofdienst und der nach unerfreulichen Vorkommnissen eingeführte Mensadienst".

Das hörten Politiker und Verwaltungsleute im Ratssaal gerne. "Zerstörung und Verschmutzung bereiten nicht nur den KAG-Schülern Probleme, sondern auch dem Reinigungsdiensten und den Hausmeistern", merkte Fachbereichsleiter Ulrich Moenen an. Das bestätigte Frank Viering vom städtischen Gebäudemanagement. "Das gute Konzept ist ein Signal, dass die Schule selber etwas macht. Andernfalls würde eine etwa 50 000 Euro teure Sanierung auch nichts nutzen." Zufrieden zeigte sich Dr. Beate Barabasch (Grüne), die das Thema schon mehrfach angestoßen hatte. "Schön, dass es jetzt endlich angepackt wird, so lange meine Tochter noch am KAG ist." Auch Sprecher der anderen Parteien lobten die Eigeninitiative der Schüler. "Wir sollten dem Gymnasium das Signal geben, dass wir das sehr positiv sehen und bereit sind, die Sanierung der Toilettenanlagen noch in diesem Jahr umzusetzen", fasste die Ausschuss-Vorsitzende Michaela Detlefs-Doege (CDU) die Diskussion zusammen. Diesem Vorschlag stimmten alle Parteien zu.

(RP)
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