Langenfeld Das sind die wahren Falschparker

Langenfeld · Weil einige Autofahrer besonders viel Platz für ihr Auto wollen, um ein- oder auszusteigen oder es zu schützen, verschwenden sie Parkraum. Ein besonderes Ärgernis für andere, die einen Abstellplatz suchen.

Im Falle eines schwarzen Mercedes-Coupé und eines schwarzen Ford Ka gibt es keinen Spielraum. Beide Fahrzeuge stehen im Parkhaus unter der Langenfelder Stadtgalerie schräg in den markierten Parkbuchten und blockieren damit zu zweit gleich drei Stellplätze. Durch solch rücksichtsloses Parken verschwenden Autofahrer vorhandenen Parkraum. Dienstags und freitags, wenn in der Langenfelder Innenstadt Markt ist, ist das besonders ärgerlich, da dann sehr viele Menschen einen Parkplatz suchen.

"Wenn einer schief steht, dann setzt sich das Problem daneben weiter fort", weiß Jan-Christoph Zimmermann. Wenn Beschwerden eingingen, weil ein Autofahrer rücksichtslos eingeparkt habe, dann würden auch schon mal Zettel angebracht und die Kennzeichen aufgeschrieben, berichtet der Citymanager, der für die städtischen Parkhäuser zuständig ist. "Das kommt in den Parkhäusern aber nicht so häufig vor, dass es ein Problem darstellt. Das sind eher Einzelfälle", meint Zimmermann. Anders sieht es mit den Parkplätzen unter freiem Himmel aus. Selten ist der Schuldige an der Parkraum-Verschwendung direkt so einfach auszumachen. Von seinem Büro im Rathaus aus sieht Ordnungsamtschef Christian Benzrath einen Ford Fiesta, der auf einem längeren Parkstreifen steht. Davor sind noch einige Meter Platz, Markierungen für einzelne Stellplätze gibt es dort nicht. Mit etwas mehr Rücksicht des Fiesta-Fahrers fänden dort vielleicht noch zwei weitere Fahrzeuge Platz.

"Man weiß in solchen Fällen nicht, ob vorher nicht ein großes Auto oder beispielsweise ein Smart dort gestanden hat", gibt Benzrath zu bedenken. Soll heißen: Der Autofahrer, der scheinbar so rücksichtslos geparkt hat, kann tatsächlich unbeteiligt sein, weil die wirklichen Sünder diejenigen sind, die nach ihm gekommen sind und falsch geparkt haben. Ärgerlich parkten diese Fahrer, aber nicht ordnungswidrig, sagt Benzrath: "Erst wenn eine vorhandene Parkstreifenmarkierung überschritten wird, dann gibt es Verwarngelder." Falls Autos ungünstig abgestellt sind, können die Mitarbeiter des Langenfelder Ordnungsamts aber mit Fingerspitzengefühl darauf hinweisen — ohne gleich ein Knöllchen zu schreiben. Schließlich würden Autos immer größer und breiter als noch in den 1980er Jahren, viele Parkplätze blieben aber ebenso schmal wie damals, sagt Benzrath. "Wenn vorher etwa ein großer Geländewagen dort geparkt hat, dann wird es eng. Wir handeln dort mit Augenmaß."

Seine Mitarbeiter bringen in solchen Fällen gelbe Hinweiszettel an den betreffenden Fahrzeugen an. "Sie parken verkehrsordnungswidrig, von einer Gebühr wird aber abgesehen", steht drauf. Falls die abgestellten Fahrzeuge den Verkehr oder Fußgänger durch ihre Parkweise behindern, dann könne immer noch ein Verwarngeld ausgestellt werden, meint Ordnungsamtschef Benzrath.

(pjj)
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