Langenfeld/Monheim Das Herbstlaub muss weg - so oder so

Langenfeld/Monheim · Grundstücksbesitzer müssen Laub von Gehwegen entfernen, in manchen Straßen auch von der Fahrbahn. Die Mitarbeiter der Betriebshöfe halten die Hauptstraßen frei, doch in Monheim sind alle Fahrer der Kehrmaschine krank.

 Mitarbeiter des Betriebshofs schnitten gestern die Platanen am Langenfelder Rathaus kahl.

Mitarbeiter des Betriebshofs schnitten gestern die Platanen am Langenfelder Rathaus kahl.

Foto: RALPH MATZERATH

Die Männer des städtischen Betriebshofs haben gestern vor dem Langenfelder Rathaus ganze Arbeit geleistet: Das am Morgen noch dichte Dach aus grünen Blättern ist am Nachmittag restlos entfernt, die mehr als 40 Platanen sind kahl. "Wir waren diesmal relativ spät dran", meint Betriebshof-Chef Bastian Steinbacher. "Im vergangenen Jahr hatte es Beschwerden gegeben, weil wir die Bäume früher kahl geschnitten hatten. Aber jetzt war es höchste Zeit. Die Platanen müssen in Form gebracht werden. Wenn wir das erst nach dem Laubfall gemacht hätten, dann wäre das ein zusätzlicher Aufwand gewesen." Und der sei in diesen Tagen und Wochen entbehrlich, in denen Herbstlaub Bürgern und Betriebshöfen viel Arbeit bescheren.

 Laub macht Arbeit, weiß der Langenfelder Klaus Kemper.

Laub macht Arbeit, weiß der Langenfelder Klaus Kemper.

Foto: rm-

In Monheim sind zu allem Überfluss nun auch noch alle Fahrer der großen Kehrmaschine bei den Städtischen Betrieben ausgefallen. Seit gestern können nach Angaben von Abteilungsleiter Oliver Pelke daher in der Gänselieselstadt nur die markanten Straßen mit größerem Baumbestand gereinigt werden, "um dort das Herbstlaub zu entfernen und die Verkehrssicherheit zu gewährleisten". Diese Situation werde vermutlich noch die gesamte Woche hindurch andauern. Die Anwohner der Straßen, die in den nächsten Tagen nicht wie gewohnt vom Kehrdienst abgefahren werden können, bitte er um Verständnis.

In Langenfeld gilt seit dem Wegfall der Straßenreinigungsgebühr vor sieben Jahren für Grundstückseigentümer der weniger befahrenen Wohn- und Nebenstraßen eine verschärfte Kehrpflicht. Sie müssen seither Laub nicht nur vom Gehweg entlang ihres Grundstücks entfernen, sondern auch von der angrenzenden Hälfte der Fahrbahn. "Für diese festgelegten Bürgerstraßen gilt also die gleiche Regelung wie beim Schneeräumen", sagt Steinbacher. Dabei sei es unerheblich, woher das Laub stammt. "Egal, ob die Blätter von einem Baum des Nachbarn oder von einem städtischen Baum hergeweht wurden: Der Grundstückseigentümer muss sich darum kümmern, dass das Laub dort nicht liegen bleibt. Auch wenn Betroffene diese zusätzliche Belastung als ungerecht empfinden mögen."

Nach der Satzung müsse alle zwei Wochen gefegt werden, doch Gefahrenstellen durch glitschiges Laub sind laut Steinbacher sofort zu entfernen. "Rutscht jemand darauf aus und verletzt sich, dann haftet der Grundstückseigentümer." Wer trotz Aufforderung seiner Pflicht nicht nachkommt, müsse im schlimmsten Fall mit einem Bußgeld rechnen. Für diejenigen, die nicht in einer amtlich festgelegten Bürgerstraße wohnen, sondern an einer stärker befahrenen "Stadtstraße", übernimmt der Betriebshof die Säuberung der Fahrbahn. Zusammen mit dem Laub aus Grünanlagen und sonstigen öffentlichen Flächen kommen nach Steinbachers grober Schätzung jährlich 50 bis 60 Tonnen Laub zusammen, die auf der Kompostierungsanlage des Kreises Mettmann in Ratingen landen.

Auch in Monheim sind nach Angaben des stellvertretenden Rathaus-Sprechers Michael Hohmeier für die Gehwege jeweils die Eigentümer der angrenzenden Grundstücke verantwortlich. "Sind sie gemäß Straßenreinigungssatzung auch für die Fahrbahnreinigung verantwortlich, müssen sie auch diese Flächen vom Laub befreien."

Und wohin mit dem Laub? Monheimer können es wie alle anderen organischen Abfälle aus Küche und Garten in der braunen Bio-Tonne entsorgen. Oder sie bringen es zum Wertstoffhof im Gewerbegebiet Knipprather Busch, beziehungsweise noch bis zum 16. November jeweils samstags von 8 bis 13 Uhr zur Awista auf dem Parkplatz Krischerstraße / Ecke Rheinpromenade. Langenfelder können Laub an den beiden Annahmestellen Hansastraße und Industriestraße abliefern.

(RP)
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