Rp-Serie Ankommen (4) Das Glück des Wanderers am Ziel zu sein

Langenfeld · Der Sauerländische Gebirgsverein bietet regelmäßig Touren in die nähere Umgebung an, sie sind beliebt. Viele Teilnehmer sind froh, ein Ziel vor Augen zu haben, das sie erreichen wollen und freuen sich über die Gemeinsamkeit.

 Ankommen an der Dückeburg: Die Mittwochswanderer sind einen Teil des Langenfelder Posthornwegs gegangen.

Ankommen an der Dückeburg: Die Mittwochswanderer sind einen Teil des Langenfelder Posthornwegs gegangen.

Foto: RALPH MATZERATH

"Endlich angekommen, endlich am Ziel", heißt es einmal wöchentlich für die "Mittwochs-Wanderer" des Sauerländischen Gebirgsvereins (SGV), Abteilung Langenfeld/Monheim, die ganzjährig mit Freude und Ausdauer die nähere und weitere Umgebung auf Schusters Rappen erkunden. "Wandern heißt, überhaupt ein Ziel zu haben", definiert der Langenfelder Klaus Heinze, seit 20 Jahren engagierter Mitwanderer, den Ursprung des Ankommens.

Diese Woche ist die fast 30-köpfige Gruppe unter Leitung der Wanderführerin Magret Völz den zweiten Teil des Langenfelder Posthornweges gegangen, von der Schwanenmühle bis nach Reusrath, 13 Kilometer in knapp 3,5 Stunden. "Man muss ankommen", beschreibt die Richratherin das Prinzip des Wanderns. "Das heißt: sich nicht verlaufen, Hindernissen ausweichen, nicht in die Irre gehen, Umwege vermeiden". Letzteres gilt vor allem bei neuen Wegen und Zielen, die gelegentlich ausgesucht werden, und bei denen auch schon mal nach Karte und Wegweisern gelaufen wird.

Im Großraum Langenfeld, Monheim, Leverkusen können sich die erfahrenen Wanderer allerdings kaum verlaufen. "Die vielen Autobahnen und Bahnstrecken verhindern echte Orientierungsprobleme", ergänzt Klaus Völz, Mitwanderer und Ehemann der "Chefin". An diesem Mittwoch sind Baumfällaktionen in der Nähe der Schwanenmühle der Grund für einen kleinen Umweg. "Es ist ein gutes Gefühl, das Ziel erreicht zu haben, angekommen zu sein", denn "ich habe was getan, ich bin mit mir selbst zufrieden", macht eine andere Wanderin deutlich, und fährt fort: "Das Wandern an sich ist schön, unabhängig vom Ziel.

" Das erinnert an Konfuzius: "Der Weg ist das Ziel." Wandersfrau Renate Bleich, seit zehn Jahren beim SGV, gibt zu bedenken: "Um anzukommen, muss man erst mal losgehen." Unterschiedliche Meinungen gibt es zu der Frage, ob das Ankommen an bekannten oder neuen Zielen reizvoller sei. "Auch vertraute Ziele sind immer wieder anders, zum Beispiel zu den unterschiedlichen Jahreszeiten." Echte Überraschungen bei der Ankunft gebe es aber "nur bei neuen Zielen".

Egal ob neues oder bekanntes Ziel, das Schönste ist das gemeinsame Beisammensein anschließend. "Das Erlebte wird reflektiert, Eindrücke werden ausgetauscht", sagt Klaus Heinze. Natürlich wird dabei auch gut gegessen und getrunken. Das erfordert frühzeitig logistische Überlegungen seitens der Wanderführerin. "Wir können nicht plötzlich mit 30 Leuten in einem Lokal auftauchen", weiß Margret Völz, also werde meist vorher reserviert.

Wenn am Ziel keine Einkehrmöglichkeit besteht, geht's mit öffentlichen Verkehrsmitteln zurück in die Innenstadt. Die Notwendigkeit auch Bus-Fahrpläne zu berücksichtigen, ist ein Grund mehr, rechtzeitig "anzukommen". Passend zur Vorweihnachtszeit sind die nächsten Ziele ausgewählt. Die Gruppe um Margret Völz freut sich auf die Weihnachtsmärkte in Köln.

(mmo)
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