Baumberg Comedians öffnen beim Contest ihre Herzen

Baumberg · In Baumberg wurde am Samstag erstmals die "Schnattergans" für Nachwuchs-Comedians vergeben. Entscheidend war dafür der Dezibelwert beim Beifall.

Um das Siegesgeld von 300 Euro und natürlich um die Trophäe der "Schnattergans" haben fünf junge Nachwuchs-Comedians gekämpft. Den Sieger kürte das Publikum im Baumberger Bürgerhaus per Applaus. Dabei zeigte sich, welche Wahrheit dem Spruch "Das Beste kommt zum Schluss" innewohnen kann.

Durch den Abend führte der Düsseldorfer Komiker Manes Meckenstock, der mit seinen Anekdoten und Witzen für gute Laune sorgte. Doch schafften dies auch die Nachwuchs-Comedians - jeder auf seine ganze eigene Weise.

Als Vincent Pfäfflin anfing zu sprechen, wurde dem Publikum sofort klar, warum er Ritalin-Model ist - allein aufgrund seines unfassbar langsamen Sprechtempos hatte er die Lacher auf seiner Seite. Der junge Künstler konnte es selbst kaum glauben, dass er mal ein energetisches Spermium war: "Wenn ich als Erster beim Ei war, was war dann mit den anderen los?"

Im Gegensatz zu Pfäfflins gewollter Lethargie standen die Auftritte von Jaqueline Feldmann und Berhane Berhane. Feldmann, die "nicht nur als Quotentante eingeladen wurde", wie Meckenstock betonte, erwies sich als sehr schlagfertig. Das zeigte sich bereits, als sie Witze über ihren eigenen Vornamen machte: "Die Leute nehmen wegen meines Vornamens an, dass mein Freund Justin heißt. Dabei heißt er Kevin."

Berhane Berhane, der in Äthiopien geboren ist, setzte sich auf sarkastische Weise mit seiner Herkunft auseinander und fragte das Publikum direkt zu Beginn, ob es ihn überhaupt sehen könne. Neben Witz offenbarte er hierbei gleichermaßen gesellschaftliche Missstände. Besonders punkten konnte er mit seinen Imitationen verschiedener Tanzstile.

Deshalb lag Berhane in der Pause vorne, zumindest bei der 65-jährigen Ursula Helbing: "Er ist viel lebhafter als die anderen. Berhane könnte uns bestimmt einen ganzen Abend lang bestens unterhalten." Zuschauerin Heike Kehlinger überzeugte Vincent Pfäfflin mehr: "Bei ihm kommt der Humor nicht so direkt. Das gefällt mir."

Mit ihrem Urteil standen die beiden Frauen nicht allein da, denn am Ende belegten Berhane Berhane und Vincent Pfäfflin den zweiten und dritten Platz. Ihr Preis ist eine gemeinsame Show in Meckenstocks "Haus der Freude" in Düsseldorf. Der erst 19-jährige Fabian Köster amüsierte die rund 150 Zuschauer zwar ebenso, doch reichte es für ihn wie auch für Jaqueline Feldmann nicht, unter die besten Drei zu kommen.

Denn den meisten Applaus bekam Alain Frei, der als letzter auftrat. Der gebürtige Schweizer überzeugte vor allem durch seine äußerst amüsanten Nachahmungen, ganz gleich, ob es sich um seine Oma, einen Mops oder eine Katze handelte - er brachte damit alle zum Lachen. Ebenso gelungen war seine Interaktion mit dem Publikum. So verstand er es, die Antworten des Publikums auf seine Fragen stets bissig und humorvoll zu kommentieren. Und das alles spontan. "Ich habe kein festes Programm im Kopf. Ich passe das jeweils meinem Publikum an", erklärte der 30-Jährige.

Dass der Abend ein Erfolg war, lag aber an allen Comedians. Schade nur, dass nicht jeder Stuhl im Bürgerhaus besetzt war. Denn solch ein Potpourri der Lustigkeit gib es nicht jeden Tag.

(aks)
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