Langenfeld/Ratingen CO-Pipeline: Forum befasst sich mit Betriebssicherheit
Langenfeld/Ratingen · Heute treffen sich zum dritten Mal die Teilnehmer des "Forums" zur umstrittenen CO-Pipeline von Bayer im Angersaal der Ratinger Stadthalle (Schützenstraße). Inhaltlich wird es nach Angaben von Bayer Material Science auch in dieser Sitzung um das gemeinsam ausgewählte Schwerpunktthema "Sicherheit im Anlagenbetrieb" gehen.
Nachdem der Fokus in der vorigen Sitzung auf Fragen der Sicherheit bei der Projektierung lag, wird nun die Sicherheit im Pipeline-Betrieb wie auch bei Instandsetzungen und im Schadensfall thematisiert. Dazu wird Dr. Andreas Christaras, Mediziner und Mitglied im Forum, über das Krankheitsbild, die Diagnostik und die Behandlungsmethoden bei einer Vergiftung mit Kohlenmonoxid referieren.
Auf diese Gefahren machen die Pipeline-Gegner aus den betroffenen Städten seit Jahren aufmerksam — doch beim nichtöffentlich tagenden Forum werden sie zum wiederholten Male nicht dabei sein.
Dazu Dieter Donner, Hildener Sprecher der Initiativen: "Wir halten solche Umweg-Gespräche für unnötig und verzichtbar. Mittlerweile kommt das anscheinend bei den Noch-Teilnehmern wohl auch an, weil die Beteiligung dort zu bröckeln scheint. Wir können an der Nichtöffentlichkeit bei der Erörterung eines ,öffentlichen' Verfahrens wie der CO-Pipeline leider nicht vorbei." Zum Bayer-Forum sei man nicht eingeladen: "Und so interessiert uns das auch nicht."
Die fachliche Brücke zur vergangenen Sitzung wird Jan Spiekhout, Pipeline-Experte von DNV KEMA Energy & Sustainability, Niederlande, schlagen. Er wird über Sicherheitsmaßnahmen im Betrieb sprechen und dabei auch Aspekte, die in der letzten Sitzung angesprochen wurden, weiter vertiefen.
Die 67 Kilometer lange Leitung zwischen den Bayer-Werken Dormagen und Krefeld ist seit einigen Jahren verlegt. Sie verläuft zweimal unter dem Rhein hindurch und auch durch Monheim und Langenfeld. Das Verwaltungsgericht Düsseldorf hat den Planfeststellungsbeschluss für das Projekt für rechtswidrig erklärt. Das Oberverwaltungsgericht hat im Eilverfahren die Inbetriebnahme untersagt, bis im Hauptverfahren entschieden ist. Anfang November ist der Erörterungstermin zur Pipeline in der Essener Gruga. Dorthin sind diejenigen eingeladen, die Einwendungen eingebracht haben.