Kreis Mettmann "CO-Pipeline aufgeben"
Düsseldorf · Die Entscheidung des Verwaltungsgerichtes Düsseldorf, die Inbetriebnahme der Bayer-CO-Pipeline vor allem wegen Sicherheitsbedenken zu verbieten, wird im Kreis einhellig begrüßt.
Protest gegen CO-Pipeline
Landrat Thomas Hendele sprach von einem "Riesenerfolg" und einer "schallenden Ohrfeige" für die Genehmigungsbehörde, den Regierungspräsidenten. "Das Gericht ist unserer Argumentation in vollem Umfang gefolgt." Es habe sich vom Druck der Firma Bayer und der Bezirksregierung nicht blenden lassen, sondern das Wesentliche im Blick behalten: die Sicherheit der Pipeline.
Die SPD-Kreisvorsitzende Kerstin Griese sagte, die Sorgen der Menschen müssten ernst genommen werden. Man könne so ein Projekt nicht im Eilverfahren "durchdrücken".
Verwundert sei sie, dass Bayer die Sicherheitslage in den letzten Monaten sogar noch verschlechtert habe, statt sie zu verbessern. Die SPD werde mit der Landtagsfraktion reden, um Überzeugungsarbeit gegen die Pipeline zu machen. Für den CDU-Landtagsabgeordneten Hans-Dieter Clauser weist die Entscheidung "in die richtige Richtung".
Der Langenfelder Bürgermeister-Kandidat und Vorsitzende der grünen Kreistagsfraktion Dr. Bernhard Ibold fordert mit Blick auf die verschiedenen Bayer-Standorte nun eindeutig dezentrale CO-Versorgungskonzepte. Kosten und Gefahren der Leitung dürften nicht auf die Allgemeinheit abgewälzt werden. Klar distanziert sich der Langenfelder CDU-Bürgermeisterkandidat Frank Schneider von dem Projekt.
Bayer und Bezirksregierung sollten endlich erkennen, dass sie "auf dem falschen Weg sind." Die Betreiber fordert Schneider auf, "dem Schrecken endlich ein Ende zu setzen." In vollem Umfang bestätigt fühlt sich Monheims Bürgermeister Dr. Thomas Dünchheim (CDU), der die Anti-Pipeline-Bewegung vor mehr als zwei Jahren ins Rollen brachte. "Es ist außergewöhnlich, dass Richter einer Genehmigungsbehörde ins Stammbuch schreiben, sie hätte Änderungsanträge ,einfach abgenickt'".
