Langenfeld/Monheim City-Baustelle wohl erst 2013

Langenfeld/Monheim · Eigentlich sollten Ende August auf der Monheimer Rathaus-Kreuzung die Bagger anrücken. Doch jetzt spricht laut Stadt "sehr viel dafür, die Sache aufzuschieben". Nun soll der Knotenpunkt ab Mitte Februar umgestaltet werden.

 Die Kreuzung Krischer-/Alte Schulstraße/Gartzenweg: Voraussichtlich wird sie erst nach Rosenmontag zu einem Kreisverkehr umgebaut.

Die Kreuzung Krischer-/Alte Schulstraße/Gartzenweg: Voraussichtlich wird sie erst nach Rosenmontag zu einem Kreisverkehr umgebaut.

Foto: Matzerath

Wer eine Straße aufreißt, darf nicht davon ausgehen, dass darunter außer Erdreich nichts ist. Und so haben die jüngsten Vorerkundungen zur geplanten Kanalsanierung unter der Alten Schulstraße ergeben: Weitere "Versorgungsleitungen" machen das Buddeln dort einigermaßen kompliziert. Bei einer Baustelle, deren Dauer "haarscharf" auf drei Monate kalkuliert ist (so der städtische Baubereichsleiter Andreas Apsel) und die auf keinen Fall länger währen soll, könnte die "Entdeckung" von Komplikationspotential das Zünglein an der Waage entscheidend bewegt haben: hin zu einer Vertagung des Projekts. "Wir denken daran, die Maßnahme ins neue Jahr zu verschieben", erklärte Stadtsprecher Michael Hohmeier gestern auf RP-Anfrage – und meinte damit nicht nur die Kanalsanierung, sondern auch die damit einhergehende Umgestaltung des Knotenpunkts Krischer- / Alte Schulstraße / Gartzenweg.

 Auf der Bachstraße lassen die Stadtwerke Langenfeld bis Ende August Gasleitungen austauschen.

Auf der Bachstraße lassen die Stadtwerke Langenfeld bis Ende August Gasleitungen austauschen.

Foto: Matzerath

Mehr Aufenthaltsqualität

Beides sollte eigentlich Ende August in Angriff genommen werden. Die Pläne sehen vor, unter der Alten Schulstraße die überlasteten Abwasserrohre (30 Zentimeter Durchmesser) durch Ein-Meter-Leitungen zu ersetzen. Die Kreuzung soll zu einem Mini-Kreisverkehr umgebaut, der unmittelbar angrenzende Fußgängerbereich mit "Aufenthaltsqualität" versehen werden: durch Sitzgelegenheiten, Raum für Außengastronomie und einen offeneren Zugang zum Rathaus hin.

"Wir sind gerade dabei, die Ausschreibung vorzubereiten", erklärt Hohmeier. Und: "Es spricht sehr viel dafür, die Sache aufzuschieben". Zu diesen Gründen zählt neben besagten Versorgungsleitungen vor allem der Martinsmarkt am 6. November. "Da werden die Flächen in dem vorgesehenen Baustellenbereich gebraucht. Wir hätten also größte Probleme, wenn die Arbeiten dann noch nicht fertig wären."

Überdies stehe dann auch noch der Winter vor der Tür. Früher tiefbaufeindlicher Frost, und am zentralsten Punkt der Stadt klafft eine Baustelle – dieses Szenario wollen sich die Verantwortlichen im Rathaus auf jeden Fall ersparen. "Also bietet es sich an, nach dem Rosenmontagszug am 11. Februar mit den Arbeiten zu beginnen und vor dem Stadtfest Ende Mai damit fertig zu werden", beschreibt Hohmeier den nun von der Verwaltung favorisierten Zeitplan.

Dieser stehe "unter Vorbehalt", betont der Stadtsprecher. Ob Herbst oder Frühjahr – an einem ändert die Verschiebung indes nichts: Die Monheimer insgesamt und besonders die ansässigen Einzelhändler müssen durch die drei Monate Großbaustelle hindurch – mit all den typischen Begleiterscheinungen wie Lärm und Dreck, Absperrungen und Umsatzeinbußen. Mehr als eine "Erreichbarkeit" der Läden während der Arbeiten haben die Bauplaner bislang nicht zugesagt.

Kritiker bezweifeln Notwendigkeit

Wegen des vorgesehenen Umbaus der Kreuzung in einen Kreisel wurde wiederholt Kritik laut. Mehrere Einzelhändler und auch die Werbegemeinschaft "Treffpunkt" stellten die Notwendigkeit des Vorhabens in Frage. Dagegen sieht die Verwaltung in ihm einen wichtigen Schritt zur Aufwertung der Stadtmitte. Vom Umbau des Busbahnhofs mit "Monheimer Tor" im vorigen Jahr bis hin zur Umgestaltung der Krischerstraße in einen "Boulevard" 2014 soll die City-Erneuerung die Anziehungskraft Monheims als Wohn- und Einkaufsstadt stärken.

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(RP)
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