Katholische Gemeinde Chor probt im Ankerplatz und draußen
Langenfeld · Das neue katholische Gemeindezentrum an der St.-Josef-Kirche ist seit März fertig. Wegen der Corona-Krise war der Treffpunkt bisher nur sehr eingeschränkt nutzbar. Auch das Eröffnungsfest wurde abgesagt. Jetzt füllt sich das schmucke Haus langsam mit Leben.
Die hohen, bodentiefen Fenster des modernen Backsteinbaus machen neugierig, laden Spaziergänger zum Hineinschauen ein. Doch bisher ist das neue katholische Gemeinde- und Verwaltungszentrum gegenüber der Kirche St. Josef wegen der Corona-Krise für Besucher und Gruppen weitgehend geschlossen geblieben. „Wenn wir im Saal sitzen und arbeiten, stehen immer wieder Gemeindemitglieder draußen und gucken, wie es hier aussieht“, sagt Verwaltungsleiterin Sandra Steffen. „Hatten wir Zeit, haben wir einzelne Besucher auch gerne hineingelassen und ihnen das Haus gezeigt.“ Jetzt wird das wunderschöne Gebäude im Stadtzentrum, das sich acht ehemalige katholische Pfarreien unter dem Dach der Pfarre St. Josef und Martin teilen, endlich nach und nach geöffnet.
Kirchenmusiker Matthias Krella hat mit den Chorproben in kleinen Gruppen begonnen. „In Absprache mit dem Erzbistum Köln sind begrenzte Einheiten zugelassen“, berichtet Steffen. Maximal zehn Sänger dürften im großen Saal Lied-Texte üben. Der liegt im Erdgeschoss, ist lichtdurchflutet und 100 Quadratmeter groß. Pro Teilnehmer sind zehn Quadratmeter Platz vorgeschrieben. Wer kommt, trägt sich in eine Liste ein. Matthias Krella konnte so schon mit dem Kinder- und Jugendchor arbeiten, und er hat mit der Band „Tonbotschaft“ geprobt. Am vergangenen Dienstag habe er draußen auf dem Platz zu einem offenen Singen eingeladen. „35 Leute waren da“, freut sich der Kirchenmusiker. So könne man auch nach außen das Signal senden, dass es in den Gemeinden weiter geht. Bis jedoch alle zehn katholischen Chorgruppen in vollem Umfang wieder gemeinsam singen können, werde es wohl noch etwas dauern.
„Auch die Jugendgruppen dürfen beispielsweise für Besprechungen wieder in unsere Räume“, sagt Pastoralreferentin Sara Sust, die für die Jugendarbeit. zuständig ist. Im gemütlich-rustikalen Arbeitsraum „Pier 17“ hängt ein großes Smart-Board, das die Teams für ihre Vorbereitung nutzen können. So haben etwa die Jugendleiter in den vergangenen Wochen an der Homepage für die Gruppen gefeilt. Und in den Ferien soll es für die Kinder wieder Gruppenstunden geben. Ideal ist, dass fast alle Räume im Parterre eine Tür nach draußen haben. „Ideal für Mädchen und Jungen, die sich auch mal austoben müssen“, sagt Sandra Steffen.
Die Mitarbeiter im Sekretariat sind ebenfalls komplett wieder aus dem Home-Office zurück und helfen bei Fragen weiter. Pfarrgemeinderat und Fachgremien kamen schon zu Sitzungen im Besprechungsraum in der ersten Etage zusammen.
Wann die verschobene Einweihungsfeier und der Tag der offenen Tür tatsächlich stattfinden können, weiß der geschäftsführende Vorsitzende Wolfgang Bender noch nicht. „Wir warten darauf, dass die Lockerungen uns das ermöglichen. Dann können wir schnell starten.“ Die Grundvorbereitung – auch für weitere Veranstaltungen im Haus – habe schon recht genau festgestanden. „Wenn wir dürfen, kann es losgehen.“ Die Menschen hätten das Bedürfnis, sich wieder zu treffen und auszutauschen. Beispielsweise unter Sonnenschirmen auf dem Platz zwischen Kirche und Gemeindezentrum, oder bei Bedarf im Trauercafé. Und man finde einen einladenden Raum der Stille für die Meditation. Die Gemeinschaft könnten auch die Spots mit Gedanken auf Facebook nicht ersetzten.
„Die sind aber eine Ergänzung“, sagt Bender. Man habe sich während der Corona-Krise ausprobieren können. „Die Spots wurden gut angenommen, und wir bekamen viele Klicks“. Die Impulse wollen man deshalb beibehalten. Mit den Sofa-Gottesdiensten im Jugendhaus sei es der Kirche gelungen, sich anders und innovativer darzustellen und junge Christen zu erreichen. Vier junge Gemeindemitglieder hätten Texte gesprochen und dazu Musik eingespielt.
Seit Mai gibt es wieder katholische Gottesdienste mit maximal 60 Besuchern und an Fronleichnam habe man die Messe im Park des CBT-Hauses gefeiert und sie auf Facebook gepostet.