Monheim Chemieunfall: Verletzungen durch Natronlauge

Monheim · Das rasche Eingreifen der Monheimer Feuerwehr verhinderte am frühen Dienstagabend ein größeres Unglück. Gegen 17.42 Uhr ging ein Notruf der Firma apt Hiller mit Sitz an der Daimlerstraße in der Wache an der Paul-Lincke-Straße ein.

In dem metallverarbeitenden Betrieb waren etwa 1000 Liter Natronlauge aus einem Behälter ausgelaufen und flossen in das Kellergeschoss der Firma, teilte Einsatzleiter Torsten Schlender gestern mit. Die Ursache dafür ist bisher unklar.

Kriminalpolizei und Beamte der Bezirksregierung Düsseldorf haben bereits die Ermittlungen aufgenommen. Der stellvertretende Leiter der Feuerwehr sowie der Feuer- und Rettungswache Schlender vermutet nach erster Einschätzung, es könne ein technischer Defekt vorgelegen haben. Zwei Mitarbeiter wurden durch die ausgelaufene Natronlauge leicht verletzt.

"Die Lauge kann Verätzungen durch das Einatmen und an der Augen hervorrufen", erklärte der Einsatzleiter. Nach notärztlicher Erstversorgung im Rettungswagen der Feuerwehr wurden die Männer umgehend in eine Düsseldorfer Spezialklinik gebracht. Die Monheimer Wehrleute trugen Chemikalienschutzanzüge als sie die Situation im Keller des Unternehmens untersuchten. Sie konnten einen weiteren Austritt der Natronlaufe stoppen und sorgten dafür, dass sich die Flüssigkeit nicht weiter verteilte und mit anderen Stoffen mischte.

So verhinderten die Helfer mögliche weitere chemische Reaktionen. Den Feuerwehrleuten gelang es schließlich, die Lauge mit einem Chemikalienbinder zu neutralisieren. Eine Kölner Spezialfirma pumpte Teile der ausgelaufenen Menge aus einer Auffangwanne ab und entsorgte die Flüssigkeit. Einsatzleiter Torsten Schlender forderte zur Unterstützung Gefahrenstoffexperten der Berufsfeuerwehr Ratingen und Erkrath an.

Er ließ außerdem von Mitarbeitern des Messzuges aus dem Kreis Mettmann die Gefahrenstoffe im Gebäude und in der Umgebung des Industriebetriebes untersuchen. Gefährliche Konzentrationen hätten sich glücklicherweise zu keiner Zeit nachweisen lassen, gab der Einsatzleiter Entwarnung. Kreisbrandmeister Markus Lenatz, Wehrleiter Hartmut Baur und ein promovierter Chemiker der Feuerwehr Velbert machten sich ebenfalls ein Bild der Lage vor Ort und unterstützten den Einsatz im Leitwagen der Hildener Feuerwehr.

Um die eigenen Kräfte zu sichern, standen ein Rettungwagen der Feuerwehr und der leitende Notarzt des Kreises Mettmann parat. Auch der Malteserhilfsdienst aus Monheim war vor Ort. Insgesamt rückten 100 Einsatzkräfte und 22 Fahrzeuge aus der Region zur Daimlerstraße in Monheim aus.

(rl)
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