So können die Läden wie auch die Pressegroßhändler selbst keine definitiven Zusagen hinsichtlich des Datums und der Liefermenge machen. Der Grossist "Leverdy" beliefert neben Köln und Leverkusen auch Langenfeld und Monheim. "Es steht die Zahl von 500 Ausgaben für unseren Bereich im Raum. Aber sicher ist das nicht. Ebenso ist unklar, ob wir ,Charlie Hebdo' wirklich am Samstag bekommen", sagt Leverdy-Geschäftsführer Olaf Schneider.

Vielen Interessierten scheint das im Vorfeld klar gewesen zu sein. "Wir haben schon etliche Kunden gehabt, für die wir eine Ausgabe reservieren sollten", sagt Jürgen Boksch vom Zeitschriftenladen "Jackpot" in der Langenfelder Stadtgalerie. Gleiches gilt für viele Geschäfte in Monheim und Hilden. Doch nützt die Reservierung natürlich wenig, wenn der entsprechende Laden keine Exemplare bekommt. Und so steht auch Kunde Jürgen Braatz ziemlich ratlos im Langenfelder Geschäft "Lotto am Markt".

Er hat zuvor noch nie "Charlie Hebdo" gelesen, doch diese Ausgabe will er unbedingt haben. Selbst eine französische Fassung ist ihm recht (eine deutsche ist nicht geplant), auch wenn er kein Französisch spricht. "Ich will sie zum einen aus Solidarität. Es ist so schrecklich, was in Paris passiert ist. Zum anderen will ich mit eigenen Augen sehen, was in dem Magazin steht", sagt er.

Ähnliche Motive dürften auch die Kunden von Ralf Nürrenberg bewegen, der ein Zeitschriftengeschäft in Hilden hat. "Mich haben schon so viele Leute danach gefragt. Deshalb habe ich gestern bei meinem Grossisten angerufen und um Informationen gebeten", erzählt er. Der heißt zwar nicht "Leverdy", sondern "Leister", doch die Antwort ist identisch: Keine sichere Auskunft bezüglich Lieferungstermin und Stückzahl. "Die besten Chancen, eine Ausgabe zu bekommen, bestehen wohl an den großen Hauptbahnhöfen", sagt Olaf Schneider.