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Mehr Photovoltaik CDU: Erneuerbare Energien ausbauen

Langenfeld · Angesichts der beschlossenen Energiewende und Starkregenereignissen wie im vergangenen Sommer setzt die CDU in Langenfeld auf „grüne“ Energie und die Entsiegelung von Flächen.

 Die CDU setzt auf den verstärkten Einsatz von Photovoltaik.

Die CDU setzt auf den verstärkten Einsatz von Photovoltaik.

Foto: dpa/Marijan Murat

(RP) Der Atomausstieg ist Ende des Jahres erreicht. Der Ausstieg aus der der Kohleverstromung ist bis 2038 beschlossen, ein vorzeitiger Ausstieg bis 2030 bundespolitisch gewünscht. Die Bundesregierung sieht den Ausbau der erneuerbaren Energien als gemeinsame Mission von Bund, Ländern und Kommunen. 2030 sollen 80 Prozent  des Energiebedarfs aus erneuerbaren Energien stammen. Die CDU Langenfeld unterstützt dieses Ziel, „auch wenn es sicher ambitioniert ist“, teilt Sebastian Köpp, Vorsitzender des CDU-Stadtverbandes, mit.

Angesichts der beschlossenen Energiewende wolle die CDU in Langenfeld einen messbaren Beitrag leisten. „Dazu müssen wir als Politik konkrete Vorgaben machen und das aktuelle Klimaschutzkonzept weiterentwickeln und anpassen“, sagt Köpp. Um sich diesem Thema noch intensiver zu widmen, hat die CDU Langenfeld eine Ideenfabrik „Energie, Klima und Umwelt“ ins Leben gerufen.

Die CDU habe bereits Vorschläge gemacht, die nun im Rahmen der Umsetzung zu prüfen sind. „Dabei wissen wir, dass die Energiewende nur dann gelingen kann, wenn sie auf breite Akzeptanz in der Bevölkerung trifft. Alternative Energiegewinnung muss lokale Potenziale optimal nutzen und Beeinträchtigungen bestmöglich vermeiden. Insofern sehen wir die Möglichkeiten zur Realisierung von Windenergie in Langenfeld sehr kritisch – auch wenn wir natürlich wissen, dass die hierüber erzeugte Strommenge attraktiv ist. Vielmehr sehen wir im Ballungsraum der Rheinschiene enorme Potenziale bei der Energiegewinnung über Solarenergie.“

Die CDU will weitere Akzente zur Etablierung von Solarmodulen setzen. So sollen alle öffentlichen Gebäude mit Solarmodulen ausstattet werden, sofern dies statisch möglich ist. Denkbar sei, Dächer wie etwa des Schwimmbads, der Sporthallen, Schulen und Kitas und auch das Rathaus flächendeckend mit Photovoltaik-Anlagen auszustatten. Alle geeigneten Dachflächen sollen laut CDU künftig zur Gewinnung von Solarenergie genutzt werden. Bei gewerblichen Neubauten könnte dies verpflichtend, bei privaten Neubauten soll es die Regel werden.

Dabei will die CDU Langenfeld auch neue Wege gehen. „Im Bereich Agrophotovoltaik sehen wir Möglichkeiten, landwirtschaftlich genutzte Flächen zusätzlich für die Energiegewinnung zu aktivieren. Die Einbeziehung der uns umgebenen Wasserflächen durch Installation von Photovoltaik-Anlagen, also das sogenannte Aquaphotovoltaik, soll ebenso geprüft werden“, so Georg Loer, Vorsitzender des Planungs-, Umwelt- und Klimaausschuss und Mitglied der neu gegründeten Ideenfabrik.

„Initiativen zur Installation von Solarmodulen entlang öffentlicher Verkehrsflächen sehen wir ausgesprochen positiv an, da sie in der Regel auf Brachland oder an bestehenden baulichen Einrichtungen errichtet werden und keine zusätzlichen Beeinträchtigungen der Umgebung zu befürchten sind. Denkbar sind auch Photovoltaik-Anlagen an oder gar über den Autobahnen“, erklärt der Leiter der Ideenfabrik , Thomas Kirbisch.

„Die Stadt selbst soll als Vorbild vorausgehen und muss die Modernisierung der öffentlichen Gebäude vorantreiben; vorhandene Anlagen sind hinsichtlich des technischen Zustands und der Effizienz zu überprüfen und ggf. zu ersetzen“, erklärt Kirbisch. „Ein weiterer Schwerpunkt unserer Arbeit und Forderungen wird die energetische Sanierung der öffentlichen Bestandsgebäude sein sowie die Entsiegelung von Flächen.“

„Ein angepasstes Klimaschutzkonzept muss Antworten zur Eindämmung des Klimawandels enthalten“ sagt Ingo Wenzel. „Die Folgen des Klimawandels spüren wir bereits jetzt in Langenfeld. Dabei ist der Erhalt und Ausbau von Grünflächen elementar. Der geschlossene Grüngürtel und die innerstädtischen Wald- und Grünflächen sind, wo möglich, zu erhalten und zu schützen. Die Notwendigkeit der Renaturierung der Langenfelder Bäche und die Ausweisung von Überschwemmungsgebieten zum Schutz gegen Überschwemmungen durch Starkregenereignisse haben die Ereignisse im Sommer 2021 erschreckend deutlich gemacht.“

Zur Verbesserung von Versickerungsmöglichkeiten und zur Rückgewinnung natürlicher Lebensräume müsse die zunehmende Flächenversiegelung gestoppt werden. Darüber hinaus müssen bestehende Flächen effizient entsiegelt werden, erklärt die CDU. Versuche, hier in erster Linie die Bürger durch Gestaltungsvorschriften ihrer überschaubaren Grundstücke in die Pflicht zu nehmen, sieht die CDU kritisch. „Wir setzten auf Anreize, Aufklärung und Freiwilligkeit.“

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