Monheim Busbahnhof bis Oktober fertig

Düsseldorf · Für fast zwei Millionen Euro sollen der neue Nahverkehrs-Knotenpunkt und der Rathausplatz umgebaut werden. Für mehr Barrierefreiheit wird zusätzlich der Haupteingang zum Rathauscenter umgestaltet.

Wenn im Oktober das Fachmarktzentrum Monheimer Tor eröffnet, sollen auch Rathausplatz und Nahverkehrsknotenpunkt der Öffentlichkeit übergeben werden. Denn während andere Projekte in einer Art Dornröschenschlaf dahindämmern, hat sich die Stadtverwaltung hinsichtlich des Kernstücks des Buslinienkonzeptes, nämlich der Fertigstellung des neuen Busbahnhofes, einen Zeitrahmen von nahezu olympischen Dimensionen gesetzt. Das machte Bereichsleiter Andreas Apsel am Dienstagabend im Planungsausschuss klar. Da die nötigen Fördermittel der Bezirksregierung (für die Platzgestaltung) und des Verkehrsverbundes Rhein-Ruhr (für den Bahnhof) schon Ende 2010 bewilligt wurden, will Apsel die Lose im März ausschreiben, damit im April mit den Bauarbeiten begonnen werden kann.

Nach langen Verhandlungen

Die neue Bushaltestelle wird auf die vorhandene Anlage aufgesetzt, sie soll im Gelände den höchsten Punkt markieren, um einen niveaugleichen Ein- und Ausstieg der Fahrgäste zu ermöglichen. Um dem Förderkriterium Barrierefreiheit zu entsprechen, soll auch der zum Haupteingang Rathauscenter leicht abschüssige Platz auf das Niveau des Fußbodens der Einkaufspassage angehoben werden. Der Haupteingang, der momentan noch etwa einen Meter unterhalb dieses Niveaus liegt, wird daher vollkommen umgebaut. Hierzu hatte das Centermanagement nach langen Verhandlungen eingewilligt. Die Stadt konnte dabei mit dem Angebot locken, den ursprünglich auf dem Bahnsteig geplanten Kartenverkaufschalter in die jetzt leerstehenden Räume der Taxizentrale zu verlegen und zu einem BSM-Servicecenter auszuweiten.

Auf eine Verlegung der störenden Tiefgarageneinfahrt konnte man sich indes nicht einigen. Die jetzige Planung der Architekten-Arbeitsgemeinschaft MWM und K 25 weicht von dem prämierten Entwurf von 2007 etwas ab. Die sehr organische Tropfenform der Dachkonstruktion aus Stahl und Glas musste aufgegeben werden, weil eine solche Sonderanfertigung nach den Förderrichtlinien unbezahlbar gewesen wäre. Die nunmehr vorgeschlagene Y-Form kann aus Serienteilen hergestellt werden. Die Ingenieure tüfteln noch an der optimalen Höhe, damit das Verkehrsinformationssystem untergebracht werden kann, ohne gleichzeitig dem Wind zu viel Angriffsfläche zu bieten.

Und weil auch die Fassade des Monheimer Tors anders geformt ist als in vorhergehenden Entwürfen, musste auch der Centerbogen, der Fußweg zwischen den beiden Einkaufscentern, begradigt werden. Seine rötliche Betonsteinpflasterung nimmt die Fassadenfarbe des Rathauscenters auf. Der in einem helleren Ton gepflasterte Vorplatz soll durch Sitzbänke, Spielgeräte und einen Brunnen zum Verweilen einladen. "Vor allem Kinder zieht Wasser an und bringt Leben auf den Platz", warb Jens Kalkmann (K 25), der verschiedene skulpturähnliche Lösungen vorstellte, die nur wenig Wasser führten und daher überschaubare Folgekosten produzierten.

Sorgen um die Gesamtkosten

Die detaillierten Ausführungen der Architekten zu den Gestaltungselementen Licht, Info-Säule, Brunnen und Pflasterung weckten bei Hans-Jürgen Goldmann (CDU) die Sorge, dies alles könnte den Kostenrahmen sprengen. "Wir sollen jetzt zustimmen, obwohl erst die Ausschreibung die tatsächlichen Kosten ergibt." Für die Dachkonstruktion liege ein Angebot vor, über die gestalterischen Elemente könne man noch in drei Monaten entscheiden, so Kalkmann.

Im Vertrauen auf die Budgetdisziplin der Architekten stimmte der Ausschuss geschlossen der Umgestaltung zu.

(RP)
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